Zur Histologie der Saugplatte des Schiffshalters Echeneis naucrates L.

1973 
Die lichtmikroskopische Untersuchung der Haftscheibe des Teleostiers Echeneis naucrates fuhrte unter anderen zu folgenden Ergebnissen: 1. Das mehrschichtige, Schleimzellen enthaltende Epithel der Scheibe weist deutliche regionale Unterschiede auf. So ist auf der Dorsalflache der flexiblen Randlippe eine an Schleimdrusen besonders reiche bandformige Zone ausgebildet. Ferner werden die Eingange in die Taschen zwischen den Lamellen des Saugapparates und die Oberflache der medianen Hautleiste von stark schleimbildendem Epithel umgeben bzw. bedeckt. Der Schleimstreifen der Haftscheibe wird als Einrichtung zur Abdichtung der Haftflache gedeutet. 2. Im Drusenfeld auf der Dorsalflache der Randlippe liegen grose Sinnesorgane vom Typus der Chemorezeptoren. Ihre Funktion besteht moglicherweise in der Prufung der Oberflache des Wirtes, an dem sich Echeneis festsaugt. Die Angaben von Houy (1910), wonach diese Sinnesorgane in der Wand eines Kanalsystems liegen und nicht intraepithelial, beruhen auf der Fehlinterpretation artifiziell entstandener Spalten. 3. Die interlamellaren Taschen der Saugplatte werden von einem verhaltnismasig niedrigen und an Schleimzellen armen, gefaltelten Epithel ausgekleidet. Es ist der Beanspruchung auf Dehnung angepast, die bei dem Ansaugen infolge Vertikalstellung der Lamellen der Scheibe auftritt. 4. Der ovale abgeplattete Stutzgewebsstreifen innerhalb der Randlippe, dessen Gewebe von Houy (1910) nicht klassifiziert werden konnte, besteht aus hyalinzelligem Chondroidgewebe (Schaffer), das von kollagenen und elastischen Fasern, ferner von einem weitmaschigen Kapillarnetz durchsetzt wird. Zarte Septen aus Kollagenfilamenten umgeben jede einzelne Hyalinzelle. Das im Zentrum des Reifens gelegene univakuolare Fettgewebe differenziert sich aus den Hyalinzellen des Chondroidgewebes, die ihrerseits von perichondralen Fibrozyten abstammen. Auch die innerhalb der Lamellen des Saugapparates gelegenen Knorpelformationen werden von hyalinzelligem Chondroidgewebe gebildet, das mit Fettgewebe in Zusammenhang steht. 5. Die Faserarchitektur des Randstreifens entspricht der trajektoriellen Bauweise des Hyalinknorpels.
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