Der Einsatz der Schöpferischen Musiktherapie nach Nordoff/Robbins in der pädiatrischen Onkologie

2003 
In der wissenschaftlichen Literatur wird Musiktherapie in der Onkologie als ein Teil der Psychoonkologie unter dem Aspekt psychodynamischer Prozesse verstanden. Nach unserer Auffassung wird dabei die Wirksamkeit von Musiktherapie im Bereich der motorischen Funktionen, in somatischen Parametern und in der allgemeinen Gestaltungsfahigkeit vernachlassigt. Die vorliegende Arbeit beruht auf Ergebnissen aus der Abteilung fur padiatrische Onkologie der Vestischen Kinderklinik Datteln und beschreibt anhand zweier Fallbeschreibungen die musiktherapeutische Arbeit in diesen Segmenten. Bei einem Patienten im Alter von 2,9 Jahren mit Angststorungen/massiver Kontaktabwehr und multiplen Bewegungsstorungen bei Zustand nach Resektion eines Medulloblastoms Grad IV konnten durch musiktherapeutische Methodik das Angstverhalten und die Kontaktabwehr abgebaut werden. Ebenso bewirkte hier die Musiktherapie den Aufbau verlorener motorischer Funktionen. Bei einem anderen Patienten im Alter von 5,9 Jahren mit Uberanpassungstendenzen und starker Selbstkontrolle bei allgemeiner lymphatischer Leukamie bewirkte musiktherapeutisches Arbeiten eine verbesserte Wahrnehmung und Auserung der eigenen Regressions- und Abwehrinteressen und eine verstarkte Fahigkeit zur Selbstbestimmung. Selbst ohne Prasentation symbolbezogener verbaler Inhalte kann Musiktherapie einen psychodynamischen Prozess aufbauen, aus dem heraus auch somatisch relevante Faktoren positiv beeinflusst werden konnen.
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