Die Rezeption des Werkes von Sebastian Brant in Sprüchen und Meistergesängen von Hans Sachs

2018 
Hans Sachs setzt mit dem Meistersang, den Fastnachtspielen und den moralisch-didaktischen Kleinformen die literarische Tradition des Spatmittelalters fort. Auch knupft er an die Tradition der Flugblatter des 15. Jahrhunderts und der Standeschelte an, die Sebastian Brant zur vollen Entfaltung gebracht hat. In diesem Vortrag soll es um die wiederholende Ubernahme sowie die kreative Rezeption von Brants Schriften durch den Nurnberger Poeten gehen. Besonderes Augenmerk wird der Rezeption des Narrenschiffs und des Fabelbuchs von Asop von 1501 mit Brants eigenen exempla und Fabeln (in der Ubertragung durch Adelphus 1535) gelten. Ferner hat auch das grose Vorbild von Brant bei der publizistischen Tatigkeit von Sachs Pate gestanden. Im Vergleich zum Strasburger hat dieser die Zahl seiner illustrierten und textierten Einblattdrucke beinahe verzehnfacht. Festlegen lassen sich fur die Analyse drei Rezeptionsformen: eine mittelbare, an das Medium des Flugblatts gebundene Rezeption mit Schwerpunkt auf propagandistischen (politischen bzw. konfessionellen) und satirisch-moralisierenden Blattern, tagespolitischen und Wunderzeichenberichten, alles Gattungen, die Brant bereits gepragt hat; weiter eine an das Werk gebundene Rezeption – der Einfluss des Narrenschiffs und der daraus entstandenen Narrenliteratur; zuletzt eine gattungsbedingte und transgenerische Rezeption durch die Ubertragung der Fabelstoffe auf den Meistergesang. Der Umfang der Rezeption von Brants eigenen Fabeln in Sachs’ Meisterliedern ist sehr gros gegenuber dem von den Asopschen Fabeln in den Ubersetzungen durch Steinhowel (1476), Luther (1530) oder Burkhard Waldis (1548).
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