Vergleichende ökonomisch-ökologische Analyse von biologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben in Luxemburg („öko-öko“)

2011 
International gibt es zahlreiche vergleichende Untersuchungen von okonomischen oder okologischen Leistungen von biologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben (Baumgartner et al., 2010; Offermann and Nieberg, 2000; Olesen et al., 2006). Dabei werden meist aber entweder okonomische oder okologische Wirkungen untersucht. Studien, die beide Aspekte zu einer ubergreifenden Sichtweise vereinen, sind rar (Schader, 2009). Dabei sind gerade solche integrierte Studien aus agrarpolitscher Sicht hochst relevant. Denn bei der Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf Mitgliedsstaatenebene spielt die Frage der Ausrichtung der Masnahmen eine zentrale Rolle. Die Plane zur landlichen Entwicklung und die darin beinhalteten Agrarumweltprogramme bilden die 2. Saule der GAP, die wahrend der letzten Jahre im Vergleich zur ersten Saule finanziell an Bedeutung gewann. Eine dieser Masnahmen ist die Flachen- und Umstellungsforderung des biologischen Landbaus, welche in allen Mitgliedsstaaten implementiert wird. Wahrend die Effektivitat der Masnahme in der Erbringung von Umweltleistungen wenig umstritten ist, streiten sich Okonomen, ob der biologische Landbau diese Umweltleistungen auch kostengunstig erbringen kann (Dabbert, 2002). Kurzlich zeigte Schader (2009), dass hier keine grundsatzlichen Vorbehalte vorgebracht werden mussen, die Effizienz aber regions- und landerspezifisch evaluiert werden sollte. In der Politikevaluation spricht man hier von sogenannten „targeting and tailoring“ (OECD, 2007) der Masnahmen. Auch in Luxemburg, einem Land in dem die Entwicklung des biologischen Landbaus bisher vergleichsweise schleppend voranging, ist diese Frage von agrarpolitischer Relevanz. Gerade im Zusammenhang des 2009 ins Leben gerufenen „Aktionsplan fur biologische Landwirtschaft Luxemburg“ stellt sich die Frage, zu welchen Kosten die biologisch wirtschaftenden Betriebe Umweltleistungen erfullen und ob diese Zahlungen angemessen sind. Eine derartige Evaluationsstudie ist bisher in Luxemburg nicht durchgefuhrt worden. Die vorliegende Studie versucht diese Wissenslucke zu schliesen. Dabei wird das Ziel verfolgt, die okologischen Leistungen und monetaren Kosten der biologisch wirtschaftenden Betriebe in Luxemburg vergleichbaren konventionellen Betrieben gegenuberzustellen. Daraus sollen Aussagen uber die okologische Effektivitat und die okonomische Effizienz der biologischen Wirtschaftsweise in Luxemburg abgeleitet werden. In dem Projekt „oko-oko“ werden okologische Wirkungen von Biobetrieben und konventionellen Betrieben in Luxemburg verglichen. Zusatzlich wird die betriebswirtschaftliche Situation und die Forderung der verschiedenen Betriebe beleuchtet. Daraufhin werden die okonomischen und okologischen Grosen miteinander in Beziehung gesetzt, um Erkenntnisse fur eine Optimierung der Effektivitat und Effizienz der Forderung der Biobetriebe in Luxemburg zu gewinnen. Dazu wird zunachst eine Ubersicht uber die vorhandene Literatur gegeben (Kapitel 2). In Kapitel 3 wird der methodische Zugang erlautert, der fur diese Studie gewahlt wurde und die Datengrundlage wird kurz beschrieben. Dies beinhaltet auch eine kurze Analyse der Betriebsstruktur der Stichprobe der analysierten Betriebe. Danach werden die okologischen (Kapitel 4) und okonomischen (Kapitel 5) Parameter analysiert und diskutiert. Kapitel 6 analysiert die Kosteneffizienz der Zahlungen an biologisch wirtschaftende Betriebe. In Kapitel 7 werden Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Studie fur die Wissenschaft und Agrarpolitik abgeleitet.
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