Neuronale Oszillationen als elektrophysiologischer Marker für Defizite der kognitiven Kontrolle bei psychischen Erkrankungen

2021 
Kognitive Kontrollprozesse sind wichtig, um eine Vielzahl an Alltagssituationen erfolgreich zu bewaltigen. Bei psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Depression wurden Defizite in diesen Kontrollfunktionen beschrieben, wobei das kognitive Syndrom bei Depression in der klinischen Praxis haufig weniger Beachtung findet. In den vergangenen Jahren wurde den neuronalen Oszillationen als Korrelat fur kognitive Kontrollleistungen vermehrt Aufmerksamkeit gewidmet und deren Veranderungen bei psychischen Erkrankungen untersucht. Die oszillatorische elektrische Hirnaktivitat, also rhythmische Veranderungen neuronaler Aktivitat, kann mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen werden. In der Forschung kristallisierte sich dabei die oszillatorische Aktivitat im Theta-Frequenzband als neuronales Korrelat von kognitiven Kontrollfunktionen und als wichtig fur neuronale Kommunikation heraus. Befunde zeigen, dass Patienten mit Schizophrenie wahrend der Losung kognitiver Konflikte pathologische Veranderungen in diesem Frequenzband aufweisen. Bei Patienten mit Depression konnten diese Veranderungen noch nicht in solcher Deutlichkeit beschrieben werden. Der vorliegende Artikel fuhrt in grundlegende Konzepte ein und beschreibt neuronale Oszillationen als Biomarker psychischer Erkrankungen, der zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung kognitiver Defizite beitragen konnte.
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