Untersuchungen zur arteriellen und portalen Perfusion des IV. Lebersegmentes und deren Bedeutung für die Leber-Lebend-Spende
2002
Bei der Leberlebendspende (LR) fur einen kindlichen Empfanger erfolgt die Teilung der Leber links des IV. Lebersegmentes und bei der Entnahme des rechten Leberlappens (Segment V - VIII) rechts des IV. Lebersegmentes. Somit kommt dem Erhalt der arteriellen und auch portalen Perfusion des IV. Segmentes eine Schlusselrolle im Rahmen der Leber-Lebend-Spende zu. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die radiologischanatomische Klassifikation der arteriellen und portalen Perfusion dieses ambivalenten Segmentes. Methodik:Von insgesamt 105 Leberspendern, die im Zeitraum zwischen Oktober 1991 bis August 2001 evaluiert wurden, wurden retrospektiv konventionelle Angiographien, MRT-Angiographien, MRT-Leber und/oder Oberbauch-CT-Untersuchungen hinsichtlich der arteriellen und portalvenosen Gefasversorgung des Lebersegmentes IV ausgewertet. Ergebnisse:Die arterielle Versorgung des Segmentes IV erfolgte in 42,5% isoliert uber die linke Leberarterie, in 25% uber einen isolierten intermediaren Ast, in 20% sowohl uber die rechte als auch uber die linke Leberarterie, zu jeweils 5% uber die rechte Leberarterie bzw. uber die linke Leberarterie und einen zusatzlichen isolierten intermediaren Ast und in 2,5% der Falle uber die rechte Leberarterie und einem isolierten intermediaren Ast. Die portalvenose Gefasversorgung erfolgte uberwiegend isoliert uber die linke (42,5%) sowie isoliert uber die rechte (20%) Pfortader sowie uber einen isolierten intermediaren Ast (22,5%). Seltener erfolgte die Versorgung des Segmentes IV uber eine Trifurkation von rechts (5%), die linke Pfortader in Kombination mit einem isolierten intermediaren Ast (5%) oder kombiniert uber die rechte und linke Pfortader (5%). Schlusfolgerungen:Das Lebersegment IV wird nur in 42,5% uber die Gefase von links versorgt, obwohl es anatomisch dem linken Leberlappen zugeordnet wird. In den ubrigen Fallen erfolgt die Gefasversorgung uber isolierte intermediare aste (22,5% bzw. 25%), uber rechts (5% bzw. 20%) oder andere anatomische Gefasvarianten. Um eine postoperative Nekrose von Segment IV, insbesondere nach der Spende des rechten Lappens, zu verhindern, ist eine suffiziente praoperative anatomische Gefasdarstellung inklusive aller Varianten erforderlich.
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