VERÄNDERUNGEN STRAßENVERKEHRSRELEVANTER VESTIBULÄRER REAKTIONEN BEI 0,4 PROMILLE UND 0,8 PROMILLE BLUTALKOHOLKONZENTRATION

In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss von Alkohol auf verschiedene fuer das Fuehren eines Kraftfahrzeuges im Strassenverkehr wichtige Sinnesmodalitaeten des vestibulaeren Systems untersucht. Getestet wurden die allgemeine Bewegungskoordination, vestibulospinale Funktionen, die Willkuer-Okulomotorik, die vestibulaer rueckgekoppelte visu-visuelle Reaktion, die unwillkuerliche Okulomotorik, sowie (bislang in der Literatur nicht beschrieben) die Otolithenfunktion. Es wurde belegt, dass sowohl einzelne Sinnesmodalitaeten des vestibulaeren Systems als auch insbesondere die Interaktion der verschiedenen Systeme untereinander durch Alkohol beeintraechtigt werden. Dabei waren schon bei 0,4 Promille Blutalkoholkonzentration gravierende, zum Teil gleich starke Ausfaelle wie bei 0,8 Promille zu beobachten.Da der Fuehrer eines Kraftfahrzeuges im Strassenverkehr multiple (zum Teil durch Daemmerung/Dunkelheit oder Muedigkeit noch erschwerte) Anforderungen an sein Gleichgewichtsorgan stellt und oftmals komplexe Vielfachleistungen bei hoher Verkehrsdichte zu vollbringen hat (Kurvenfahrt, entgegenkommende Fahrzeuge, Beschleunigungs- beziehungsweise Bremsbewegungen waehrend einer Kurvenbewegung, Schilder und Gegenstaende am Strassenrand), wird aus den vorgelegten Ergebnissen offensichtlich, dass sich bereits bei 0,4 Promille Blutalkoholkonzentration derartig gravierende Leistungseinschraenkungen des vestibulaeren Systems finden, dass das sichere Fuehren eines Kraftfahrzeuges im Strassenverkehr nicht mehr moeglich ist. (A) Titel in Englisch: The effect of blood alcohol concentrations of 0.4 and 0,8 on the vestibular system with regards to driving performance.