Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie und Lungenerkrankungen

2019 
Im Jahr 2018 wurde der Schwellenwert des mittleren pulmonalarteriellen Drucks fur die Definition des Vorliegens einer pulmonalen Hypertonie (PH) geandert; demnach liegt die Pravalenz der PH nun bei etwa 1 % der globalen Bevolkerung. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Arrhythmien bei PH-Patienten spielen die erhohte Aktivitat des sympathischen Nervensystems, elektrisches Remodeling und in dessen Folge eine relative Ischamie des rechten Vorhofs. Supraventrikulare Arrhythmien wurden in einigen Studien hinsichtlich ihres Einflusses auf den Verlauf bei PH-Patienten untersucht, fur ventrikulare Arrhythmien ist die Datenlage unzureichend. Arrhythmien fuhren zu einer klinischen Verschlechterung, haben eine hohe Rezidivrate und treten im fortgeschrittenen Stadium der PH auf. Anhaltende Arrhythmien sind mit einer schlechten Prognose verbunden. Bei Tachykardien mit klar definierten Mechanismen (AV-Knoten-Reentry-Tachykardie [AVNRT] oder Vorhofflattern) sollte auch bei diesen Patienten primar eine Ablation erfolgen. Bei Patienten mit Vorhofflimmern sollte primar eine Rhythmuskontrolle (Kardioversion, Antiarrhythmika) durchgefuhrt werden. Die Therapie ventrikularer Arrhythmien erfolgt individuell, eine prophylaktische Therapie sollte nicht erfolgen. In der Literatur finden sich wenige Daten zu Arrhythmien bei Patienten mit Lungenerkrankungen. Fur Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) gibt es eine gute Datenlage. COPD-Patienten haben haufig eine koronare Herzerkrankung, Vorhofflimmern und ventrikulare Tachykardien. Betablocker haben eine grose Bedeutung fur COPD-Patienten, auch wahrend einer Exazerbation. Interventionelle Therapien sind sicher moglich, wobei sich nicht selten arrhythmogene Foci auserhalb der Pulmonalvenen (im rechten Vorhof) finden.
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