Temporalität von (Transport-)Infrastrukturen - Tagungsbericht über die digitale Tagung des Graduiertenkollegs KRITIS, TU Darmstadt

2021 
Am 11. Mai 2021 kamen uber 45 WissenschaftlerInnen zur Tagung „Temporalitaten von (Transport-)Infrastrukturen“ digital zusammen. Organisiert durch das Graduiertenkolleg „Kritische Infrastrukturen: Konstruktion, Funktionskrisen und Schutz in Stadten“ lag der Fokus der Tagung auf dem interdisziplinaren Dialog uber die Dynamik und das wechselseitige Zusammenspiel von Zeit und (Transport-)infrastrukturen. Die Tagung war strukturiert in zwei Panels mit je drei Vortragen und einer anschliesenden Podiumsdiskussion. Die zwei Panels thematisierten Infrastrukturen in Abhangigkeit von Zeit auf der einen und Infrastrukturen als Konstrukteure von Zeit auf der anderen Seite. Dabei wurde sowohl die Rhythmisierung von Infrastrukturen als auch ihre Konstruktion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft behandelt. Eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Prof. Dr. Alfred Nordmann (TU Darmstadt) und mit Beteiligung von Prof. Dr. Gabriele Schabacher (Johannes Gutemberg-Universitat Mainz) sowie Prof. Dr. Dirk van Laak (Universitat Leipzig) schloss die Tagung ab. Die interdisziplinaren Beitrage zeigten eine sehr enge Beziehung von Zeit und Infrastrukturen. Beide Parameter sind so eng verzahnt, dass eine Infrastrukturforschung ohne Zeitperspektive schwer vorstellbar ist. Zugleich versprechen Infrastrukturen Bestandigkeit in Form von Rhythmen (zyklischer Zirkulation). Diese Versprechen, so die Erkenntnis, konnen nicht immer eingehalten werden. Einleitend zur Tagung stellte Prof. Dr. Jens Ivo Engels (TU Darmstadt, Sprecher des GRK) das Forschungskonzept des Graduiertenkollegs im Hinblick auf die Temporalitat von Infrastrukturen dar. In der zweiten Forderphase stehen Merkmale der Dynamik von Infrastrukturen im Mittelpunkt. Ihre Hauptfunktion besteht oftmals darin, Zirkulation zu ermoglichen. Infrastrukturen haben ein doppeltes Verhaltnis zur Zeit. Einerseits tragen sie zur Konstituierung von Zeit bei, indem sie den Warenfluss und das tagliche Leben von Menschen in (oft, aber nicht immer) vorhersehbaren Rhythmen der Zirkulation strukturieren. Andererseits unterliegen Infrastrukturen den Einflussen der Zeit, etwa in Form der Zyklen von Alterung und Erneuerung (beziehungsweise Ersetzung).
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