Zika-Virus-Infektion in der Gynäkologie und Geburtshilfe

2016 
Das Zika-Virus wird hauptsachlich durch den Stich von infizierten Mucken ubertragen. Auch eine Ubertragung durch Geschlechtsverkehr ist moglich. In bis zu 80 % der Falle ist der Infektionsverlauf a‑ bzw. oligosymptomatisch, wobei die meisten Symptome nur 7 Tage anhalten. Die wichtigsten klinischen Manifestationen sind Hauterscheinungen, Fieber, Arthralgie bzw. arthritisahnliche Beschwerden und eine nichteitrige Konjunktivitis. Das Zika-Virus ist mit einer Reihe von neurologischen Erkrankungen (z. B. Guillain-Barre-Syndrom) beim Erwachsenen und einer fetalen Mikrozephalie wahrend der Schwangerschaft assoziiert. Wahrend das Risiko einer Mikrozephalie bei einer Infektion im 1. Trimenon zwischen 1 und 47 % berechnet wurde, scheint das entsprechende Risiko bei einer Infektion im 2. und 3. Trimenon vernachlassigbar zu sein. Fur den Nachweis des Virus werden molekularbiologische Methoden genutzt. Schwangere, die kurzlich eine Reise in Endemiegebiete hinter sich haben, konnen getestet werden. Erweiterte Ultraschalluntersuchungen werden fur alle Schwangeren empfohlen, die in Zika-Virus-Endemiegebieten leben oder dorthin gereist sind. Bei Muttern mit positivem Testergebnis sollten sequenzielle Ultraschalluntersuchungen alle 3–4 Wochen erfolgen. Eine manifeste Erkrankung wird symptomatisch mit Schmerzmitteln, fiebersenkenden Medikamenten und der Zufuhr von reichlich Flussigkeit behandelt. Schwangere sollten berufliche und private Reisen in Zika-Virus-Endemiegebiete vermeiden bzw. Vorkehrungen zum Schutz vor Muckenstichen treffen. Da eine sexuelle Ubertragung moglich ist, sollten Manner von schwangeren Frauen, die in Zika-Virus-Endemiegebieten wohnen oder dorthin reisen, entweder keinen Geschlechtsverkehr haben oder konsequent Kondome uber den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft nutzen.
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