WIEDERVERWENDUNG VON TEER- UND BITUMENHALTIGEN AUFBRUCHMATERIALIEN IN HYDRAULISCH GEBUNDENEN FUNDATIONSSCHICHTEN

1996 
Die Untersuchungen fuer eine Wiederverwendung von teer- und bitumenhaltigen Aufbruchmaterialien in zementgebundenen Fundationsschichten erfolgten im Felde und im Labor. Im Felde wurde 1990 eine lange Versuchsstrecke auf der A1 mit zweischichtigen Zementstabilisierungen aus 40 Prozent Asphaltgranulat und 60 Prozent Kiessand und 1992 ein kurzes Versuchsfeld auf einer Transportpiste bei Ohringen mit einer Zementstabilisierungen aus 100prozentigem Asphaltgranulat erstellt und beobachtet. Waehrend der Zementgehalt der Versuchsstrecke A1 wie ueblich 75 kg/m3 betrug, wurde beim Versuchsfeld Ohringen in Ermangelung an Erfahrung mit dem 100prozentigen Asphaltgranulat zur Ergaenzung der fehlenden Feinanteile ein ungewoehnlich hoher Zementgehalt von 130 kg/m3 gewaehlt. Die hohe Dosierung hat sich nachtraeglich als nicht erforderlich erwiesen. Eine Dosierung von circa 70 - 80 kg/m3 haette ausgereicht, wenn die Proben der Zementstabilisierung aus 100prozentigem Asphaltgranulat nicht nach Proctor Standard, sondern nach Proctor Modified verdichtet worden waeren. Trotz des hohen Zementsgehaltes (130 kg/m3) wies die Zementstabilisierung aus 100prozentigem Asphaltgranulat keine Schwindrisse nach dem Einbau auf. Dies kann in erster Linie auf das Fehlen von Feinanteilen im Asphaltgranulat zurueckgefuehrt werden. Auf dem Versuchsfeld - mit einer 80 mm dicken HMT 22 S gedeckt - sind bis heute keine Risse festgestellt worden. Die Versuchsstrecke der N1 weist nach fuenfjaehrigem intensiven Verkehr ebenfalls keine Risse auf der Fahrbahnoberflaeche auf. Die durchgefuehrten Feldversuche zeigen, dass Asphaltgranulate mit oder ohne Beigabe von Kiessand in Fundationsschichten wiederverwendet werden koennen, wenn sie mit Zement stabilisiert werden. Beim Einbau von Zementstabilisierungen mit hohem Anteil an Asphaltgranulat (ueber 60 Prozent) muessen leistungsfaehigere Verdichtungsgeraete zum Einsatz gebracht werden. Im Labor des Institutes fuer Geotechnik der ETH-Zuerich wurden unter anderem Verdichtungen nach Proctor Standard / Proctor Modified und Ermuedungs- sowie Kriechversuche mit wiederholter Druckkraft durchgefuehrt. Dabei bestanden die Proben ausschliesslich aus 100prozentigem Asphaltgranulat. Der Ermuedungsversuch mit wiederholter Druckkraft, bei dem eine Stauchung der Probevon 1 Prozent als Bruchkriterium gewaehlt wurde, stellt einen Pilotversuch in der Schweiz dar. Seine vorlaeufigen Ergebnisse koennen deshalb fuer die Praxis noch nicht verwertet werden. Die Versuche im Labor haben ergeben, dass wegen des Bitumenanteils die Verdichtung nicht - wie bisher ueblich- nach Proctor Standard, sondern unbedingt nach Proctor Modified zu erfolgen hat. Damit koennen Proben der Zementstabilisierung aus 100prozentigem Asphaltgranulat mit einem Zementgehalt von hoechstens 5 Prozent (bezueglich des Stueckgroessenverteilungsbereichs 0 - 16 mm) problemlos hergestellt werden. Und sie werden die Eignungspruefung auch bestehen. Dieser Bericht beendet die unter IDS-Nummer 704164 beschriebene Forschungsarbeit.
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