Stand und Perspektiven von Intensität und Risiko des chemischen Pflanzenschutzes im Zuckerrübenanbau in Deutschland

2014 
Um die Risiken des chemischen Pflanzenschutzes zu redu­zieren, werden Informationen uber Intensitat und Risiko des Pflanzenschutzes in Praxisbetrieben benotigt. Diese Studie bezieht sich auf den Pflanzenschutz im Zuckerruben­anbau.Datengrundlage war eine Befragung zum Anbau 2004 in 109 Betrieben mit 285 Schlagen. Die Intensitat wurde anhand der Grosen Behandlungshaufigkeit,Wirk­stoffaufwand und Behandlungsindex untersucht. Die Risiken wurden mit dem Bewertungsmodell SYNOPS unter Worst-Case-Bedingungen und unter realistischen Bedingungen analysiert. Rangkorrelationen zwischen Intensitat und Risiken wurden berechnet, um den Einfluss der Intensitat auf die Risiken zu prufen. Zusatzlich wurden Intensitat und Risiken fur die Szenarien Pflanzenschutz in den 1980er Jahren, Pflanzenschutz 2004 und Anbau Glyphosat toleranter Sorten verglichen. Behandlungshaufigkeit (Median: 5,0), Wirkstoffaufwand (Median: 4535 g ha1) und Behandlungsindex(Median: 3,1) unterschieden sich zwischen den Schlagen deutlich. Deren Hohe resultierte zum grosten Teil aus der Anwendung von Herbiziden. Im Vergleich der Szenarien wies der Pflanzenschutz in den 1980er Jahren die hochste Intensitat auf, wahrend diese beim Pflanzenschutz 2004 und beim Anbau Glyphosat toleranter Sorten etwa gleich war. Die mit SYNOPS ermittelten Risikowerte lagen selbst unter Worst-Case-Bedingungen weitgehend im tolerablen Bereich. Unter realistischen Bedingungen befanden sich die Risikowerte fast immer im tolerablen Bereich. Vom Pflanzenschutz im Zuckerrubenanbau sind somit bei Anwendungen nach guter fachlicher Praxis keine relevanten negativen Folgen fur die Umwelt zu erwarten. Der Vergleich der Szenarien zeigte, dass die Risiken beim Pflanzenschutz 2004 (ausschlieslich tolerable Risiken) deutlich niedriger sind als beim Pflanzenschutz in den 1980er Jahren (teilweise nicht-tolerable Risiken). Zwischen den Kennzahlen fur die Intensitat und den Risiken gab es signifikant positive Korrelationen. Die geringen Korrelationskoeffizienten (< 0,4) zeigten jedoch, dass sich Risiken des Pflanzenschutzes nicht anhand der Intensitat ermitteln lassen.
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