Epilepsieassoziierte Tumoren im Kontext der aktualisierten WHO-Klassifikation für Tumoren des Zentralnervensystems 2016

2017 
Das Expertengremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Mai 2016 die 5. Revision der WHO-Klassifikation fur Gehirntumoren veroffentlicht. Als wesentliche Neuerung werden histopathologische und molekulargenetische Befunde fur ausgewahlte Tumorentitaten in eine gemeinsame Diagnose integriert. Dieses nun erstmalig auch in der Neuropathologie verwendete System soll helfen, die subjektive Einschatzung des mikroskopischen Bildes durch objektivierbare molekulargenetische Labortests zu standardisieren und gleichsam klinisch relevante Risikofaktoren der Tumorprogression zu berucksichtigen. Dieser Paradigmenwechsel hat daher auch einen erheblichen Einfluss auf die Therapie von Patienten mit bosartigen Gliomen und embryonalen Tumoren. Fur die Gruppe neuroepithelialer Tumoren, die mit einer pharmakoresistenten fokalen Epilepsie vergesellschaftet sind („long-term epilepsy-associated tumors“; LEAT) und v. a. bei Kindern und jungen Erwachsenen auftreten, ist in der neuen WHO-Klassifikation allerdings keine integrierende histopathologische und molekulargenetische Diagnostik verfugbar. Wir mochten in diesem Artikel Hintergrunde erlautern und den in der internationalen Literatur bereits vorgeschlagenen Weg fur eine einheitliche und zuverlassige Einteilung von LEAT diskutieren.
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