Stellenwert der stationären ösophagusdurchzugsmanometrie zur präoperativen Abklärung von Patienten mit gastro-ösophagealer Refluxkrankheit

2002 
Einleitung: Die stationare Osophagusdurchzugsmanometrie hat sich inzwischen als Standard in der Diagnostik von Osophagusfunktionsstorungen etabliert. Jedoch ist die Bedeutung der einzelnen Komponenten des Manometrieprotokolls fur die Wahl der OP-Methode bei gastroosophagealer Refluxkrankheit (GERD) nicht adaquat untersucht. Ziel dieser Studie war die Evaluierung des Einflusses der verschiedenen Parameter der Osophagusmanometrie auf die chirurgischen Strategie bei GERD. Patienten und Methoden: Von Januar 1995 bis Januar 2000 wurden 123 konsekutiv zugewiesene GERD-Patienten untersucht. 97 dieser Patienten (52 Frauen und 45 Manner, mittleres Alter 48 Jahre) wurden mit einer Fundoplikatio nach Nissen in konventioneller oder laparoskopischer Technik versorgt. Praoperativ wurden bei jedem Patienten eine stationare Osophagusdurchzugsmanometrie mit Wasserperfusionskatheter, sowie Gastroduodenoskopie und 24 h-osophagus-pH-Metrie standardmasig durchgefuhrt. Unabhangig von den Ergebnissen der Osophagusmanometrie erhielt jeder Patient eine 360°-Fundoplikatio mit 2 cm langer Manschette („floppy-Nissen“). Ergebnisse: Praoperativ wiesen 85 der 97 Patienten (88%) eine Inkompetenz des unteren osophagussphinkters auf. Bei 17 (18%) Patienten wurde eine Osophagushypomotilitat diagnostiziert. Bei 2 bzw. 1 nicht operierten Patienten wurde eine amotile Achalasie bzw. ein diffuser Osophagusspasmus festgestellt. Postoperativ wurden 92% der Patienten nachuntersucht (mittlere Nachuntersuchungszeit 1,8 Jahren). 5 bzw. 8 Patienten (1 bzw. 2 davon hypomotil) entwickelten postoperativ eine persistierende Dysphagie bzw. ein Rezidiv (Relatives Risiko 1,2 bzw. 1,6). Zwei Patienten (einer hypomotil) wurden reoperiert. Schlussfolgerungen: Die praoperative Osophagusmanometrie bei GERD kann auf die Bestimmung der oberen Grenze des unteren Osophagussphinkters, sowie den Ausschluss spezieller Osophagusmotilitatsstorungen eingeschrankt werden. Die „floppy-Nissen“ Fundoplikatio kann ohne zusatzliches Dysphagierisiko bei Patienten mit hypomotilem Osophagus angewandt werden.
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