Selbst- und Fremdbestimmung bei psychosomatischen Störungen

1989 
In der Psychodynamik psychosomatischer Storungen spielt die abgewehrte Phantasie der Bedrohung durch ein malignes Introjekt eine grose Rolle. Sie ist weniger die Folge fruher Sozialisationsdefizite (Grundstorung) als massiver Uberstimulierung durch hochgradig aggressiv besetzte Interaktionsformen zwischen Mutter und Kind, die nach Internalisierung zu einem anhaltenden Kampf zwischen Introjekt und existentiell bedrohtem Selbst fuhren (Basiskonflikt). Der Korper ist daher durch das Introjekt total oder partiell in Beschlag genommen und damit fremdbestimmt. Im Laufe der Therapie psychosomatischer Storungen geht es darum, die desolate Fremdbestimmung des Korpers uber eine Konsolidierung des Selbst durch eine zunehmende Selbstbestimmung zu ersetzen, bei der der Korper neben Selbst- und Objektreprasentanz in einer eigenstandigen Korperreprasentanz reprasentiert ist (psychosomatische Triangulation). Die genannten Begriffe werden entwickelt, definiert und an einem Fallbeispiel eines Patienten mit Migrane und Herzarrhythmie illustriert. Die Rolle der Aggressivitat und pathogener Objektbeziehungen wird dabei nicht ubergangen.
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