Finanzmarktstabilität in Zeiten unkonventioneller Geldpolitik

2015 
In einzelnen europaischen Landern bewegen sich die Vermogenspreise in Folge der Niedrigzinspolitik und Quantitativen Lockerung auf einem Niveau, das erhohte Wachsamkeit verlangt. Gefordert ist nicht die Geldpolitik im engeren Sinne, deren Kurs angesichts der wirtschaftlichen Lage im Euroraum stark expansiv sein muss, sondern der neu geschaffene Bereich der makroprudentiellen Regulierung. Noch muss die makroprudentielle Regulierung dabei nicht restriktiv ausgerichtet sein, weil das Kreditwachstum der privaten Haushalte und Unternehmen im Euroraum trotz der geldpolitischen Masnahmen verhalten bleibt. Wahrend die deutschen Banken auf das Niedrigzinsumfeld bisher nicht mit einer vermehrten Risikoaufnahme reagieren, gibt es im Bereich der Schattenbanken (Geldmarktfonds, Investmentfonds, Versicherungen und Pensionskassen) erste Anzeichen fur eine vermehrte Risikoubernahme. Da diese zum Teil bankahnliche Geschafte betreiben, die keiner entsprechenden Regulierung unterliegen, sollte sich die Finanzmarktaufsicht und -regulierung in Deutschland mehr als bisher den Schattenbanken zuwenden. Die Risiken fur die Finanzmarktstabilitat steigen umso mehr, je langer die Niedrigphase andauert. Eine starkere fiskalpolitische Flankierung der expansiven Geldpolitik ware daher auch mit Blick auf die Finanzmarktstabilitat sinnvoll.
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