Der »Literatentypus«. Thomas Mann, Voltaire und andere Antipoden

2018 
Im Verzicht auf eine schone, rhetorisch durchgeformte Sprache kann man eine Selbstbeschrankung des Schriftstellers Jaspers erkennen. Offenbar wollte er nicht – mit dem Ausdruck Kierkegaards – zum ›asthetischen Schriftsteller‹ werden. Auch wenn er Metaphern verwendete und erzahlte, uberschritt er nicht die Grenze zur Dichtung. Eher wollte er sie deutlich nachziehen, wenn nicht sogar neu ziehen. Der Abstand, den Jaspers zu asthetischem Stil und asthetischer Form wahrte, ist, jenseits aller Talentfragen, in einem Verstandnis des philosophischen Schreibens begrundet, das er nicht zuletzt in Abgrenzung gegen literarisches gewonnen hat. In sie eingegangen ist die Auseinandersetzung vor allem mit einem grosen Autor : mit Thomas Mann. Sie ist nicht offentlich geworden und nur in Briefen zu fassen. Sie eroffnet, uber die Stilistik hinaus, einen Zugang zur Ethik des Schreibens in weltburgerlicher Absicht.
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