NT-proBNP in der Diagnostik bei Hunden mit Dyspnoe und asymptomatischen Hunden mit Herzgeräusch

2012 
Gegenstand und Ziel: Der kardiale Funktionsmarker NT-proBNP zeigt eine Herzbelastung im Sinne eines myokardialen Wandstresses an. Ziel der Studie war, eigene Ergebnisse der NT-proBNP-Bestimmung bei gesunden Hunden, Hunden mit Dyspnoe sowie asymptomatischen Hunden mit Herzgerausch auszuwerten und mit Literaturdaten zu vergleichen. Material und Methoden: Zwischen April und Dezember 2007 wurden 11 Hunde mit Dyspnoe nichtkardialer Genese, 18 Hunde mit Dyspnoe kardialer Genese und 22 asymptomatische Hunde mit Herzgerausch sowie 12 klinisch gesunde Hunde als Kontrolltiere untersucht. Bei allen Tieren erfolgten eine kardiologische Untersuchung inklusive Echokardiographie und eine Bestimmung von NT-proBNP aus Serum, das binnen 30 Minuten nach der Entnahme eingefroren wurde. Ergebnisse: Gesunde Hunde wiesen einen medianen NT-proBNP-Wert von 240 pmol/l (Bereich 131–546 pmol/l) auf. Hunde mit Dyspnoe bei respiratorischer Grunderkrankung hatten einen medianen NT-proBNP-Wert von 876 pmol/l (Bereich 97–2614 pmol/l). Bei Patienten mit Dyspnoe nichtkardialer Genese bestand ein Unterschied zwischen Tieren mit bzw. ohne echokardiographische Hinweise einer pulmonalen Hypertension. Bei Hunden mit Dyspnoe und kardialer Grunderkrankung lag der mediane NT-proBNPWert bei 2000 pmol/l (Bereich 137–2614 pmol/l). Niedrig normale Werte ergaben sich nur bei Hunden mit Perikarderguss. Asymptomatische Hunde mit einem Herzgerausch wiesen einen medianen NT-proBNP-Wert von 698,5 pmol/l (Bereich 121–2614 pmol/l) auf. Deutlich erhohte Werte fanden sich vor allem im Fall schwerer, aber noch asymptomatischer kongenitaler Herzerkrankungen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: NT-proBNP eignet sich gut als Erganzung der kardiologischen Diagnostik zur Einschatzung der Herzbelastung. Die Interpretation muss im Zusammenhang mit dem klinischen Bild erfolgen, da Hunde mit schweren Arrhythmien, Sepsis oder Lungenembolie ebenfalls hohe NT-proBNP-Werte ohne kongestives Herzversagen aufweisen konnen. Es ergeben sich folgende Richtwerte: 900 pmol/l: schwere kardiale Belastung.
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