Primär- und Sekundärprävention von Hautkrebs in ländlichen Regionen : Querschnittstudie im Bayerischen Wald.

2020 
Hautkrebs ist weltweit die haufigste Malignitat der hellhautigen Bevolkerung. Primar- und Sekundarpravention sind entscheidend, um die Krankheitslast von Hautkrebs zu senken. Verschiedene Studien deuten allerdings auf ein unzureichendes Praventionsverhalten insbesondere der Landbevolkerung hin. Ziel war, das Risiko- und Praventionsverhalten von landlichen Bevolkerungen zu untersuchen und Subgruppen mit hohem Handlungsbedarf bezuglich Praventionsmasnahmen zu identifizieren. In einer Querschnittstudie wurden im ersten Quartal 2017 in nichtdermatologischen Arztpraxen im Bayerischen Wald (Deutschland) Patienten und deren Begleitpersonen (≥18 Jahre) in den Wartezimmern zum Thema Primar- und Sekundarpravention befragt. Die Daten wurden mittels anonymisierter Papierfragebogen erhoben. Assoziationen wurden mittels logistischer Regression berechnet. Insgesamt wurden 880 Personen (57,7 % weibliche, mittleres Alter 49,5 Jahre) eingeschlossen, von denen 53,6 % bisher mindestens 1‑mal ein Hautkrebsscreening in Anspruch genommen hatten. Sonnencreme war die am haufigsten verwendete Sonnenschutzmasnahme. Das mannliche Geschlecht und die Altersgruppen 18 bis 34 Jahre hatten ein signifikant hoheres Risiko fur die Nichtverwendung von fast allen Praventionsmasnahmen (abhangig von der Masnahme: OR [Odds Ratio]: 1,4–2,4 bzw. 1,8–3,7). Keine Inanspruchnahme von Hautkrebsscreening war zudem mit einer solaren UV-Exposition von uber 6 h pro Tag assoziiert (OR: 1,8, 95 %-KI [Konfidenzintervall]: 1,14–2,97). Zukunftige Praventionsstrategien sollten vermehrt auf junge Erwachsene, insbesondere auf Manner und Personen mit einer hohen UV-Exposition ausgerichtet werden, um der Krankheitslast von Hautkrebs in der landlichen Region langfristig gerecht werden zu konnen.
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