Diagnostische und histomorphometrische Analyse des Caput femoris

2011 
In der vorliegenden Studie wurden die Capiti femores von 50 knochengesund verstorbenen Individuen histologisch aufgearbeitet und hinsichtlich ihrer trabekularen Mikroarchitektur sowie ihres Mineralisationsgrades untersucht. Im subchondralen sowie im epi-metaphysaren Areal konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Der altersassoziierte Knochenmasseverlust bewegte sich im physiologischen Bereich. Zudem wurde ein protektiver Einfluss des BMI auf das Knochenvolumen nachgewiesen. Es zeigten sich Parallelen zu vorangegangenen Studien, so dass die erhobenen Ergebnisse der histomorphometrischen Analyse als Normwerte angesehen werden konnen. Sie wurden im Folgenden als Referenz verwendet. Das Ziel der Studie bestand darin, pradispositionierende knocherne Faktoren fur eine Erhohung des Frakturrisikos aufzudecken. Zu diesem Zweck wurde ein weiteres Kollektiv erstellt. Dieses setzte sich aus den Capiti femores von 100 Individuen, die eine coxale Femurfraktur erlitten, zusammen. So war es schlieslich moglich, die knocherne Mikroarchitektur sowie den Mineralisationsgrad der Capiti femores beider Kollektive miteinander zu vergleichen. Fur das Frakturkollektiv ergaben sich ein vermindertes Knochenvolumen, eine verminderte Knochenstruktur sowie ein erniedrigter BMI. Alle drei Faktoren begunstigen das Auftreten von Frakturen. Der Mineralisationsgrad des Knochens und somit die Knochenqualitat wies bei den Frakturfallen im Gegensatz zu den Kontrollen deutliche Mangel auf. Die aufzuwendende Kraft, welche fur eine coxale Femurfraktur von Noten ist, korreliert am ehesten mit der BMD und dem BMC des Caput femoris. Die qualitative und quantitative Veranderung der trabekularen Mikroarchitektur innerhalb dieses Bereiches kann somit stellvertretend fur das Collum femoris als pradispositionierender Faktor fur ein Frakturereignis angesehen werden. Da eine routinemasig durchgefuhrte Biopsie in diesem Bereich abwegig erscheint, mussen vor allem Praventivmasnahmen ergriffen werden. D.h. neben einem adaquaten BMI sollten Vitamin D3- sowie Kalziumhaushalt ausgeglichenen sein, um einem Mineralisationsdefizit vorzubeugen.
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