Segregation von Migrantenkindern im Bildungswesen

2001 
Durch die vielfaltigen migrationsgeschichtlichen Entwicklungen in der Bundesrepublik leben wir bereits seit geraumer Zeit nicht mehr in einer monokulturellen, sondern in einer zunehmend multikulturellen und multiethnischen Gesellschaft. Die Schul- und Bildungslandschaft reflektiert die dadurch entstandene kulturelle Heterogenitat in der Praxis nach wie vor nicht ausreichend, wie es die nachfolgenden Statistiken zur Bildungbeteiligung deutlich nachweisen, obwohl es in den verschiedensten Ansatzen einer Interkulturellen Padagogik gefordert wird. Das ist umso erstaunlicher, als es mittlerweile eine lange Tradition des Unterrichts mit Kindern nichtdeutscher Muttersprache gibt. Eine erste „Bestandsaufnahme und Problemvergewisserung von Seiten der Wissenschaft“ (Auernheimer 1996, 6) zur spezifischen Situation der Migrantenkinder87 in deutschen Schulen erfolgte Anfang der 70er Jahre im Zusammenhang mit den Entwicklungen durch die gesetzlich geregelten Moglichkeiten des Familiennachzuges der Arbeitsmigranten88. Begriffe wie Gastarbeiterproblematik, Auslanderproblematik, Integrationsprobleme etc. vermitteln die einseitige Sicht der Problemanalysen der 70er Jahre auf die Migrantenfamilien. Die geringe Erkenntnis uber die Problemhaftigkeit auf Seiten der Mitglieder der Residenzgesellschaft reduzierte die Aufmerksamkeit fur die „Probleme, die die Gastarbeiter uns machen“ (Reiser 1981, 7).
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