Prävalenzraten von Insulinmanipulation und psychiatrischer Komobidität bei Kindern und Jugendlichen bei Typ 1 Diabetes mellitus

2009 
Im taglichen Umgang mit Diabetes mellitus Typ 1 wird bereits haufig von Kindern erwartet, Verantwortung zu ubernehmen. Daher mussen sie Behandlungsentscheidungen treffen, die sowohl fur Akut- als auch fur Spatkomplikationen von entscheidender Bedeutung sind (Blanz, 1995). Eine deutliche Verschlechterung der metabolischen Kontrolle im Jugendalter ist hinlanglich bekannt und neben den physiologischen auch auf psychologische Faktoren zuruckzufuhren. Aus Fallstudien und aus dem klinischen Alltag ist das bewusste Nicht-Einhalten (Manipulation) der vorgeschriebenen Insulintherapie bekannt. In dieser 2-stufigen, systematischen Studie wurden Pravalenzraten von Insulinmanipulation und psychiatrischen Komorbiditaten bei Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes mellitus erfasst. 22 Diabeteszentren aus ganz Osterreich nahmen an der Studie teil. Anhand der Durchfuhrung des DSMP-Interview (Diabetes Self Management Profile Interview Version, Schober et. al, 2008), ein strukturiertes Interview zur Erfassung der Befolgung der Insulintherapie, wurden 241 Patienten interviewt. Es zeigten sich folgende Ergebnisse: 103 Probanden (42,74%) erwiesen sich als compliant (therapiebefolgend), 71 Probanden (29,46%) beschrieben in irgendeiner Form manipulatives Vorgehen in ihrer Therapie (Manipulation) und 67 Probanden (27,80%) gaben Managementproblem bei ihrer Therapie an. Mittels dem Diagnostischen Interview bei psychischen Storungen im Kindes- und Jugendalter (DIPS-K, Unnewehr, Schneider & Margraf, 1998) wurden psychische und psychiatrische Storungen bei den Kindern und Jugendlichen erfasst und nach DSM-IV diagnostiziert. Zusatzlich wurden subklinische Kriterien erstellt, um die Pravalenzraten einer leichteren Form der psychiatrischen Komorbiditaten erfassen zu konnen, wenn die Kriterien psychiatrischen Krankheitsbilder nicht vollstandig erfullt wurden, aber deutliche Symptome vorhanden waren. Signifikant hohere Pravalenzraten fur der Gruppe der Manipulierer im Vergleich zu der therapiebefolgenden Compliant-Gruppe zeigten sich bei Depression aktuell mit 5,6% und Depression lifetime mit 12,7%. Weiters liegt eine signifikante Pravalenzrate von 7,0% bei der Spezifischen Phobie aktuell und bei der Spezifischen Phobie lifetime mit 8,5%. vor. Die Pravalenzrate der Sozialphobie aktuell ist mit 5,6% signifikant und die Pravalenzrate der Sozialphobie lifetime ist mit ebenfalls 5,6% signifikant. Bei allen anderen relevanten Storungen, auch bei den bezuglich dieser Thematik oft zitierten Essstorungen, ergaben sich keine statistisch signifikant hoheren χ²-Werte. Jedoch ergaben sich bei den subklinischen Diagnosen signifikante Ergebnisse, was zeigt, dass die Essstorungsproblematik bei insulinmanipulierenden Kindern und Jugendlichen durchaus vorhanden ist, jedoch in milderem Ausmas. Die Affektiven Storungen scheinen am meisten bei insulinmanipulierenden Kindern und Jugendlichen vorzufinden zu sein.%%%%It is a well known fact, that metabolic control of young diabetes patients worsens during adolescence which increases the risk of diabetes related…
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