Prognostische Faktoren und chirurgische Taktik bei lokal rezidivierten Weichteilsarkomen

2015 
Hintergrund: Die Behandlung rezidivierender Weichteilsarkome geht oftmals mit belastenden, teils mutilierenden operativen Eingriffen einher und konfrontiert Patienten und Therapeuten zumeist mit unklaren Erfolgsaussichten. Ziel dieser Studie war es die Uberlebensraten der verschiedenen Entitaten und mogliche Prognosefaktoren im Rahmen einer Langzeitnachbeobachtung zu bestimmen. Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Studie an 135 Patienten, die zwischen 1990 und 2007 erstmals aufgrund eines Lokalrezidivs in unserer Klinik behandelt wurden. Der mediane Follow-up betrug 12,3 Jahre nach Erstrezidiv. Als potentiell mogliche Prognosefaktoren wurden Tumorentitat, Tumorgrading, Alter, Geschlecht, Anzahl der Rezidive, rezidivfreies Intervall, Lokalisation, Resektionsstatus, Chemotherapie und Bestrahlung mittels Uberlebenszeitanalysen (log-rank-test, Cox-Modell) untersucht. Ergebnisse: Die Postrezidiv-Uberlebensraten nach 5 Jahren waren beim Fibrosarkom mit 25,0% (p=0,047) und beim Synovialzellsarkom mit 28,6% (p=0,047) signifikant geringer als bei den anderen Entitaten mit 53,1%. Fur das Myxofibrosarkom wurde mit 100% die hochste Postrezidiv-Uberlebensrate nach 5 Jahren ermittelt (p=0,015). Bei Auftreten des Erstrezidivs innerhalb von 2 Jahren nach Diagnose des Primartumors war die 5-Jahres-Postrezidiv-Uberlebensrate mit 45,2% geringer im Vergleich zu einem spateren Auftreten nach 2 Jahren mit 68,1% (p=0,042). Zudem gingen die simultane Diagnose von Erstrezidiv und Fernmetastasierung sowie der Befall des Korperstammes mit einem signifikant schlechteren Uberleben einher. Die 5-Jahres-Uberlebensrate nach letztmalig erfolgter chirurgischer Resektion des Lokalrezidivs war nach R0-Resektion mit 46,7% signifikant, aber nur geringgradig hoher als nach R1/R2-Resektion mit 35,5% (P=0,01). Schlussfolgerungen: Als nachteilige Prognosefaktoren erwiesen sich in dieser Studie ein fruhes Erstrezidiv, ein Befall des Korperstammes, ein geringer Differenzierungsgrad sowie bestimmte histologische Subentitaten. Der chirurgisch erlangte Resektionsstatus beim letzten Rezidiv beeinflusste das Gesamtuberleben. Sollte eine R0-Resektion einen hohergradigen Funktionsverlust erfordern, sollte die Entscheidung gemeinsam mit dem aufgeklarten Patienten erfolgen, unter Berucksichtigung des Patientenalters, des Allgemeinzustandes und der Tumorbiologie.
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