Endoresektion von vorbestrahlten Aderhautmelanomen als Therapie einer persistierenden Amotio mit (beginnendem) Neovaskularisationsglaukom

2007 
HINTERGRUND: Die Therapie einer persistierenden Amotio und/oder eines Neovaskularisationsglaukoms nach Bestrahlung eines Aderhautmelanoms bestand bisher in der Enukleation des Tumorauges. Nachdem in den letzten Jahren mehrere Autoren uber die Endoresektion (Entfernung des Tumors uber Vitrektomietechniken) von Aderhautmelanomen berichtet hatten, haben wir bei 5 PatientInnen mit lang bestehender Amotio alternativ zur Enukleation die Endoresektion und operative Wiederanlage der Netzhaut mittels Vitrektomie durchgefuhrt und die Grunde fur eine lang bestehende postoperative Amotio mit beginnendem Neovaskularisationsglaukom untersucht. PATIENTEN UND METHODE: Die grosvolumigen Aderhautmelanome hatten eine mediane Prominenz von 9,3 mm (7,6–10,4 mm), einen medianen Durchmesser von 13 mm (12–17 mm) und wurden alle einzeitig mit dem Leksell-Gamma-Knife behandelt. Zwei dieser Patienten litten an einem grosen Ziliarkorpermelanom. Praoperativ hatten alle PatientInnen eine Begleitamotio uber 1–2 Quadranten, postoperativ war bei allen PatientInnen eine persistierende Amotio bis zu langer als einem Jahr auffallend, die in allen Fallen zu Neovaskularisationen der Iris, bei zwei Patienten zu einem Neovaskularisationsglaukom und einem maximalen Augendruck von 30 mm Hg fuhrte. Alternativ zur fruher praktizierten Enukleation wurde bei diesen Patienten der vorbestrahlte Tumor teilweise oder nahezu vollstandig uber eine Vitrektomie entfernt, die Netzhaut definitiv unter Silikonol angelegt. RESULTATE: Der Augendruck lag postoperativ in 4 von 5 Augen im Normbereich, die Netzhaut war bis auf einen Fall mit peripherer Traktion allseits anliegend. Das Silikonol wurde bisher bei 3 Augen wieder entfernt, bei 2 weiteren wurde das Silikonol belassen. Bei zwei Patienten sind neuerliche Neovaskularisationen der Iris aufgetreten. SCHLUSSFOLGERUNG: Eine vorbestehende Begleitamotio uber ein bis zwei Quadranten bei grosen Tumorvoluminae war offensichtlich in allen Fallen eine der Hauptursachen fur eine lange bestehende postoperative Amotio, die letztendlich zur Rubeosis gefuhrt hat. Die spate Endoresektion und operative Wiederanlage der Netzhaut mittels Vitrektomie unter Silikonol mit teilweiser oder vollstandiger Endoresektion des vorbestrahlten Tumors hat nach einer kurzen Verlaufsbeobachtungsdauer den Organerhalt bei ausreichender Tumorregression aller Augen ermoglicht, eine fur den Patienten brauchbare Sehfunktion konnte jedoch nicht erzielt werden.
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