Störung sensibler Gelenkinnervation als begünstigender Faktor für die Arthroseentstehung Eine tierexperimentelle Untersuchung am Rattenmodell

1999 
In der vorliegenden Studie untersuchten wir den Einflus gestorter peripherer sensorischer Afferenzen auf die Ausbildung arthrotischer Kniegelenksveranderungen in einem Rattenmodell. Dazu fuhrten wir bei insgesamt 16 mannlichen Wistarratten eine sensible Teildenervierung der linken Kniegelenke mittels Capsaicin (8-Methyl-N-vanillyl-6-noneamide) durch, wahrend 12 Ratten ohne gestorte sensible Gelenkinnervation als Kontrollgruppe dienten. Anschliesend erfolgte bei jeweils der Halfte der denervierten und der nichtdenervierten Tiere eine exzessive Laufbelastung (Gesamtlaufleistung 20km) im Laufrad mittels intrakranialer Selbstimmulation. Die verbleibenden Tiere beider Gruppen wurden keiner Laufbelastung unterzogen. Die histologische Beurteilung der Kniegelenke mit Hilfe des Mankin-Scores erbrachte bei den Versuchstieren ohne Laufbelastung, unabhangig davon, ob eine sensible Teildenervierung erfolgt war oder nicht, keinerlei arthrotische Veranderungen. Im Gegensatz dazu zeigten alle Tiere mit 20km Laufbelastung deutliche Gonarthrosezeichen. Wahrend es sich bei den Tieren ohne sensible Teildenervierung fast ausschlieslich um leichte bis masiggradige Veranderungen handelte, zeigte sich in den Kniegelenken der Tiere mit sensibler Teildenervierung vorzugsweise schwere arthrotische Veranderungen. Insgesamt gibt diese Arbeit deutliche Hinweise auf eine potenzierende Wirkung sensorischer artikularer Defizite auf die Entwicklung osteoarthrotischer Gelenkveranderungen.
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