Robotisch assistierte Resektion eines zentralen neoadjuvant behandelten Pankreaskarzinoms mit En-bloc-Resektion des Truncus coeliacus (modifizierte Appleby-Operation)

2021 
Das Pankreaskarzinom im Bereich des Korpus und linksseitig der mesenterikoportalen Achse wird wegen der unspezifischen oder gar fehlenden klinischen Symptome haufig erst in spaten Stadien erkannt, wobei in etwa 20% der Falle bereits eine Infiltration der umliegenden arteriellen oder venosen Gefase vorliegt. Trotz eines lokal fortgeschrittenen Wachstums (T4, UICC-Stadium III) weisen 30% der Patienten keine Fernmetastasen auf und wurden sich potenziell fur eine lokale Resektion qualifizieren. Arterielle Resektionen mit Anastomosierung und Gefasrekonstruktion sind einschrankend mit einer fast 9-fach erhohten Mortalitat des Eingriffs im Vergleich zu Resektionen ohne Gefasrekonstruktion verbunden. Die Appleby-Operation stellt eine komplexe Operationstechnik dar, die ursprunglich fur das fortgeschrittene Magenkarzinom entwickelt wurde. Die Adaptation der Technik wurde fur Patienten mit fortgeschrittenen Pankreaskorpus- und Pankreasschwanztumoren mit einer Infiltration des Truncus coeliacus weiterentwickelt. Der Vorteil der Operation besteht darin, dass technisch keine Rekonstruktion der resezierten Arterien erfolgen muss, da man sich eine naturliche interne Anastomose im Pankreaskopf zwischen der A. mesenterica superior und der A. hepatica uber Aste der A. gastroduodenalis zum Erhalt der Leberperfusion und der Magendurchblutung zu Nutze macht. Das Operationsverfahren ist jedoch ebenso mit einer hohen Morbiditat und Mortalitat verbunden mit vergleichbar schlechten onkologischen Ergebnissen (R0-Raten ca. 60%), sodass das Verfahren bis vor einigen Jahren nicht empfohlen wurde und die Patienten als inoperabel galten. Im Zuge der Entwicklung neoadjuvanter Therapieverfahren beim Pankreaskarzinom wird die Appleby-Operation wieder haufiger durchgefuhrt, da der Bedarf an lokal radikal resezierenden Operationsverfahren und Techniken im Kontext der multimodalen Behandlung gestiegen ist. Im Zuge der derzeitigen Etablierung der Robotik in der Viszeralchirurgie konnten bisherige Limitationen der minimalinvasiven Pankreaschirurgie uberwunden werden und deutlich mehr Patienten die Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie – wie eine schnellere Rekonvaleszenz – ermoglicht werden. Der Einsatz robotischer Operationsverfahren ermoglicht die Erweiterung minimalinvasiver Techniken in den Bereich der komplexen Gefasresektion und Rekonstruktion. Im vorliegenden Videobeitrag beschreiben wir eine robotisch assistierte modifizierte Appleby-Operation mit dem Einsatz des Da Vinci Xi Surgical System bei einer Patientin mit einem fortgeschrittenen Pankreaskorpuskarzinom nach neoadjuvanter Therapie.
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