Einfluss von Befahrung mit Forstmaschinen auf den Bodenluft- und Wasserhaushalt von Lössboden in einem Fichtenbestand

2017 
Im Zuge der Mechanisierung der Holzernte erhohten sich sowohl Leistung als auch Gewicht der Holzrucke- und Erntemaschinen. Die bei der Nutzung dieser Maschinen wirkenden Kontaktflachendrucke und Scherkrafte fuhren zu Verdichtung, Scherung und Knetung des Waldbodens und zu Spurbildung. Durch die damit einhergehende Beeintrachtigung von Bodenstabilitat und Bodenfunktionen konnen sowohl die Befahrbarkeit als auch die Okosystemfunktionen des Waldbodens negativ beeinflusst werden. In einem Grosteil der europaischen forstwirtschaftlich genutzten Walder wurde bereits ein hinreichend dichtes Netz an Ruckegassen etabliert. Da bei der Versetzung alter Ruckegassen auf unverdichtete Nachbarareale zwangslaufig Produktionsflache verloren geht, wird deren Verortung als konserviert angesehen. Die Auswirkung der Holzernte auf bestehende Ruckegassen ist dementsprechend von groserer praktischer Relevanz, als die Wirkung auf unbefahrene Waldboden. In einer mit Fichten (Picea abies L.) bestockten Versuchsflache (Loss) bei Ebergotzen (Niedersachsen) wurden Befahrungsversuche mit einem Forwarder auf 40 bis 50 Jahre alten Ruckegassen durchgefuhrt. Die Ruckegassen wurden bis zum Erreichen der Feldkapazitat kunstlich bewassert und 1-, 4- und 8-fach sowie mit 20 % simuliertem Schlupf (Seilwinde) 4-fach jeweils mit maximaler Beladung (Gesamtgewicht 32,2 Mg) uberfahren. Damit sollte die Hypothese getestet werden, dass durch die Befahrung Veranderungen in den hydrologischen Eigenschaften des Mineralbodens auftreten und dass diese mit der Uberfahrtenhaufigkeit und dem Schlupf korrelieren. Fur die Laboruntersuchungen wurden ungestorte Proben mit Stechzylindern (100 cm³) in 6-10 cm und 30-34 cm Tiefe vor und nach der Befahrung sowie aus einer benachbarten unbefahrenen Kontrollflache entnommen. Zusatzlich wurden Sauerstoffdiffusion und ungesattigte hydraulische Leitfahigkeit in situ gemessen. Erste Ergebnisse zeigen eine signifikant niedrigere hydraulische Leitfahigkeit im Mineralboden von alten Ruckegassen im Vergleich zu unbefahrenem Mineralboden. Die in situ Messmethoden Haubeninfiltrometer und Mini-Disc-Infiltrometer waren auf dem morphologisch stark heterogenen Waldboden nur bedingt anwendbar und zeigten keine schlussigen Ergebnisse. Dagegen erwies sich die in situ Messung der Sauerstoffdiffusionsrate als vielversprechende Technik um befahrungsbedingte Anderungen der Bodenfunktionen abzubilden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []