Analyse der Verpflegungssituation an Schulen in Baden-Württemberg als Grundlage für die Weiterentwicklung und Validierung von Strategien zur Optimierung der Ernährung in schulischen Einrichtungen

2011 
Fragestellung Die Interventionsstudie „Strategien zur Optimierung der Ernahrung an schulischen Einrichtungen” erfasst in 2 Erhebungsphasen an 10 Schulen in Baden-Wurttemberg mit insgesamt 6000 SchulerInnen die Verpflegungssituation inkl. Zufriedenheitsanalyse und in einer Subgruppe von Sechst- und SiebtklasslerInnen den Ernahrungsstatus. Hier dargestellt sind die Ergebnisse der 1. Erhebungsphase und damit die Ausgangssituation vor der Intervention. Diese Ausgangssituationsanalyse sowie die Instrumente der Vernetzungsstelle Schulverpflegung BW sind Grundlage zur Weiterentwicklung und Validierung von Strategien zur Optimierung der Ernahrung in schulischen Einrichtungen. Material und Methoden Die Verpflegungssituation wurde durch Experteninterviews, Speisenplananalysen und schriftliche Befragung der SchulerInnen und Eltern erfasst. In der Subgruppe der Sechst- und SiebtklasslerInnen wurde der Ernahrungsstatus mittels anthropometrischer Messungen, einer bioelektrischen Impedanzanalyse sowie eines Food Frequency Questionnaires erhoben. Ergebnisse Die Fragebogen zur Verpflegungssituation konnten von 2769 (46 %) SchulerInnen und 1942 (32 %) Eltern ausgewertet werden. Mit zunehmendem Alter der SchulerInnen nahm die Teilnahme am Mittagessen ab und die Schulverpflegung wurde signifikant schlechter benotet. Der Ernahrungsstatus wurde von 436 SchulerInnen erhoben. Anhand ihres BMI wurden 78 % der teilnehmenden SchulerInnen als normalgewichtig eingestuft, 8,7 % der Probanden waren ubergewichtig und 2,1 % adipos. 7,8 % der SchulerInnen waren nach ihrem BMI untergewichtig und 3,4 % stark untergewichtig. Die tagliche Nahrstoffzufuhr der SchulerInnen wurde aus dem ermittelten individuellen Verzehr durch den FFQ errechnet. Die durchschnittliche Aufnahme an Energie, speziell Fette und Kohlenhydrate, lag im Rahmen der Zufuhr der D-A-CH-Referenzwerte der entsprechenden Altersgruppen. Die Eiweisaufnahme war deutlich hoher als in den D-A-CH-Referenzwerten vorgegeben. Bei den Mikronahrstoffen war eine zu geringe Aufnahme von Folsaure bei Jungen und Madchen und von Eisen bei den Madchen festzustellen. Schlussfolgerung Da 22 % der SchulerInnen auserhalb des Normalgewichtsbereichs liegen, sind fruhzeitige Interventionen bzgl. des Ernahrungsverhaltens notwendig. Das Setting Schule ist hierfur besonders geeignet, da SchulerInnen einen immer groseren Anteil ihrer Zeit in diesem Umfeld verbringen. Die schlechte Benotung der Schulverpflegung seitens der SchulerInnen macht die Notwendigkeit einer Optimierung deutlich. Aufgrund der erst jungen Entwicklung in Baden-Wurttemberg hin zu Ganztagsschulen und des damit verbundenen Aufbaus von Schulverpflegung ist es sinnvoll, Schulen und deren Trager professionelle Unterstutzungsangebote anzubieten, um dauerhaft eine qualitativ hochwertige Verpflegung etablieren zu konnen. Purpose The study „Strategies for optimizing the nutrition in schools” collects in 2 investigation periods the feeding situation and the customer satisfaction in ten schools, involving 6000 pupils. In addition to that the nutritional status was measured in a subgroup of pupils grade 6 and 7. The results of the first investigation period are published in this article. Besides the strategies of the „Vernetzungsstelle Schulverpflegung BW” they are the baseline for further development and evaluation of strategies for optimizing the nutrition in schools. Material and Methods The state of being in terms of the school feeding was determined by an interview with an expert, analysing menu plans and a questionnaire. In a subgroup of pupils aged between 11 and 15 anthropometrical and bioelectrical measures and a food frequency questionnaire were used to analyse their nutritional status. Results The questionnaire of 2769 (46 %) pupils and 1942 (32 %) parents were evaluated. The judgement of the cafeteria and the participation in school feeding were inversed correlated with the age of the pupils. The nutritional status of 436 pupils was analysed. According to their BMI 78 % of the pupils were classified as normal weight. 8,7 % of the pupils were overweight and 2,1 % obese. 3,4 % of the pupils were extremely underweight and 7,8 % underweight. The average intake of energy, fat and carbohydrates conformed to the reference value of the daily intake levels by the D-A-CH. The intake of protein was in comparison to the reference value of the daily intake levels by the D-A-CH considerably higher. Among the micronutrients both the boys and the girls did not full fill the required intake of folic acid. For girls the intake of iron did not meet their daily requirements. Conclusion The ratio of 22 % pupils non normal weight indicates the necessity to take action in the nutritional behaviour. Due to the long daily attending hours schools are potential setting to influence the nutritional behaviour of pupils in long terms. The low customer satisfaction of the school feeding indicates the need of improving. The increasing number of full-time schools, and therefore schools offering school feeding, in Baden-Wurttemberg in the younger days make professional support necessary to implement school feeding in high quality.
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