Pädagogische Professionalität in Teilsegmenten der Weiterbildung

2018 
In der Debatte um die Professionalisierung der Weiterbildung wird meist ausschlieslich die Mikroebene, d. h. die Handlungsqualitat des Weiterbildungspersonals thematisiert. Je nach Praxisfeld bzw. wissenschaftlicher Perspektive werden zum Teil unterschiedliche Kompetenzen definiert, die fur die professionelle Ausubung einer Lehrtatigkeit in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung als relevant angesehen werden. Aufgrund der daraus resultierenden vielfaltigen Professionalitatsverstandnisse wird ein Vergleich verschiedener Weiterbildungssegmente hinsichtlich ihrer Professionalitatsgrade quasi unmoglich. Der Beitrag unternimmt einen dahin gehenden Versuch, indem eine strukturelle Perspektive eingenommen wird. Konkret wird ein zentrales Kennzeichen von Professionen in den Blick genommen, namlich der mittels bestimmter akademischer Abschlusse reglementierte Berufszugang. Die Schwierigkeit, die Weiterbildung als Profession zu fassen, wird so unmittelbar offenkundig: Zum einen findet sich ein kontrollierter Zugang zu Lehrtatigkeiten in der Weiterbildung allenfalls in spezifischen Teilbereichen, wohingegen in weiten Teilen dieses Bildungsbereichs keinerlei formale Eintrittsbarrieren bestehen. Zum anderen stellt sich die Frage, welche Berufsabschlusse in dem vielfaltigen Tatigkeitsfeld den Zugang uberhaupt beschranken konnten. Vor dem Hintergrund der Pluralitat in der Weiterbildung hinsichtlich Themen, Institutionen, Adressaten und Finanziers scheinen einzig padagogische Qualifikationen als eine Vergleichsbasis verschiedener Weiterbildungsfelder geeignet. Unter Bezugnahme der soziologischen Systemtheorie wird die leitende Annahme des Beitrags aufgestellt, dass sich unterschiedliche Funktionen der verschiedenen Weiterbildungsbereiche in dem padagogischen Professionalitatsgrad Lehrender widerspiegeln. Die empirische Prufung der Fragestellung erfolgt anhand Daten des wbmonitor und des wb-personalmonitor mittels einer Perspektivenverschrankung, in der einerseits untersucht wird, welche Anforderungskriterien bei der Personalauswahl der Einrichtungen von zentraler Bedeutung sind. Andererseits wird die Qualifikationsstruktur der Lehrenden betrachtet, wobei ein besonderes Augenmerk auf padagogische Studienabschlusse gerichtet wird.
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