Funktionelle Abdominalbeschwerden im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt

2017 
Die Diagnose funktioneller Abdominalbeschwerden im oberen (funktionelle Dyspepsie, „Reizmagen“) und unteren Gastrointestinaltrakt (Reizdarmsyndrom) ist erst gesichert nach differenzialdiagnostischem Ausschluss von organischen Erkrankungen. Insbesondere bei Vorliegen von Alarmsymptomen verbietet sich eine initiale probatorische Therapie bei dyspeptischen Symptomen und/oder Stuhlgangsveranderungen.Die Basisdiagnostik umfasst neben Anamnese und korperlicher Untersuchung (inkl. rektaler Austastung) eine kleine Laborroutine, die abdominelle Ultraschalluntersuchung sowie bei Frauen eine gynakologische Untersuchung. Bei V. a. funktionelle Dyspepsie sollte zudem eine Gastroskopie oder zumindest ein nicht-invasiver Test auf Helicobacter-pylori-Infektion erfolgen. Dominiert eine Diarrho das Stuhlgangsverhalten, erfordert dies stets eine weitere umfangreiche Diagnostik, um spezifisch therapierbare Ursachen nicht zu ubersehen. Hierzu zahlen u. a. Atemteste auf Nahrungsmittelintoleranzen, Zoliakie- und Stuhldiagnostik (Mikrobiologie, Entzundungsmarker) sowie Ileokoloskopie inklusive PE-Entnahme. Spricht die Beschwerdesymptomatik nicht auf die nach obiger Diagnostik eingeleitete Therapie an oder sind anamnestisch ausgepragte Motilitatsstorungen zu vermuten (z. B. Gastroparese, CIPO, „Slow-transit“-Obstipation) sollte eine erweiterte Spezialdiagnostik eingeleitet werden.
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