Bodentypologische Bewertung des Nährstoffstatus deutscher Ackerböden

2017 
Phosphor (P) ist einer der am starksten limitierenden Nahrstoffe im Pflanzenbau. Die zukunftige Abnahme der naturlichen P-Reserven hat die Diskussion um nachhaltige Managementstrategien in der Landwirtschaft entfacht. Dabei gewinnt der Unterboden als Nahrstoffreservoir seit kurzem vermehrte Aufmerksamkeit. Erste Studien an Dauerfeldversuchen deuten darauf hin, dass sich grose Vorrate von pflanzenverfugbarem P im Unterboden befinden, die bei Nahrstoffmangel im Oberboden von den Pflanzen genutzt werden konnen. Wir gehen davon aus, dass die P-Versorgung allgemein gut ist, aber von Bodentyp und -art abhangt. Ziel der Studie war es, einen Uberblick der P-Versorgung fur deutsche Ackerboden bis in 1 m Tiefe zu geben. Hierfur wurde eine reprasentative Auswahl von ca. 100 Ackerstandorten aus der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft des Thunen-Instituts verwendet. In einem systematischen Raster wurden landwirtschaftliche Boden beprobt, mit Teilproben aus den Tiefenabschnitten 0-10 cm, 10-30 cm, 30-50 cm, 50-70 cm und 70-100 cm. An den homogenisierten, getrockneten und auf 2 mm gesiebten Teilproben wurde Calciumlactat-losliches P (PCAL) als Proxy fur pflanzenverfugbares P analysiert. Die bisherigen Daten deuten an, dass die P-Versorgung an uber 70% der Standorte ideal bis hoch ist (Gehaltsklassen C und D) und an ca. 13% der Standorte niedrig bis sehr niedrig (A, B). PCAL-Gehalte nahmen mit der Tiefe ab und waren in 70-100 cm um eine Zehnerpotenz niedriger als in 0-30 cm Tiefe. Trotzdem befanden sich an sandigen und schluffigen Standorten durchschnittlich 30% der PCAL-Vorrate in einer Tiefe von 30-100 cm und 16-17% dieser Vorrate sogar unterhalb von 50 cm (PCAL50). Zur Nahrstoffverteilung an tonigen Standorten kann noch keine Aussage gemacht werden, da hierzu noch keine reprasentative Anzahl von Standorten analysiert worden ist. Braunerde und Parabraunerde lagen mit 14 und 11% PCAL50 unter dem Schnitt, wahrend bei den P-reichen Boden PCAL50 in Tiefenumbruchboden und Plaggenboden mit 22 und 46% am hochsten war. Unsere Ergebnisse belegen, dass sich im Unterboden grose Nahrstoffvorrate befinden, aber auch die Oberboden gut mit P versorgt sind. Die Tiefenverteilung ist zum Teil texturabhangig, wird aber auch vom Bodentyp und der Landnutzungsgeschichte beeinflusst. Um die relativen Anteile des PCAL am Gesamt-P zu bestimmen, sind entsprechende Analysen in Arbeit.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []