Zur Bemessung von Hohlprofilverbundstützen im Brandfall
2018
Die Bemessung von Verbundstutzen aus Stahl und Beton im Brandfall ist in DIN EN 1994-1-2
geregelt. Die Norm beschreibt hierzu drei verschiedene Arten von Bemessungsverfahren: Tabellarische,
vereinfachte und allgemeine Bemessungsverfahren. Fur kammerbetonierte I-Profile ist ein
vereinfachtes Bemessungsverfahren in der Norm enthalten, das fur die Handrechnung geeignet ist.
Im Folgenden werden neue Verfahren fur die vereinfachte Bemessung von ausbetonierten kreisrunden
Hohlprofilen mit und ohne I-formige Einstellprofile hergeleitet, die ebenfalls als Handrechnung
durchgefuhrt werden konnen. Die entwickelten Verfahren orientieren sich in ihrer Methodik
eng an den Berechnungsverfahren fur Verbundstutzen nach DIN EN 1994-1-1. Die aus der Temperaturbelastung
resultierenden verschiedenen Streckgrenzen und thermischen Eigenspannungen
werden durch eine von der Beflammungsdauer abhangige Einordnung des Querschnitts in das
bekannte Knickspannungslinienspektrum berucksichtigt. Zur Herleitung der Verfahren werden in
umfangreichen Parameteruntersuchungen jeweils zuerst die Temperaturfelder verschiedener Querschnitte
auf der Grundlage von DIN EN 1994-1-2 bestimmt und vereinfachte Berechnungsmethoden
fur die Temperaturfeldberechnung abgeleitet. Fur die oben beschriebene Einordnung werden
fur diese Querschnitte die Traglastkurven fur verschiedene Branddauern unter Berucksichtigung
der Eigenspannungen in den stahlernen Querschnittsteilen gemas DIN EN 1993-1-1 ermittelt.
Hieraus wird eine uber die Stutzenlange konstante, effektive Ersatzsteifigkeit zur Ermittlung der
bezogenen Schlankheit abgeleitet, womit der Nachweis gemas DIN EN 1994-1-2 gefuhrt werden
kann.
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