Gesundheitsmanagement im Krankenhaus – auf dem Weg zu einem Good-Practice-Modell

2016 
Die Erkenntnis, dass das wirtschaftliche Potenzial effektiver gesundheitsforderlicher Masnahmen enorm ausfallt, darf mittlerweile einer Binsenweisheit gleichkommen. Zielgrose entsprechender Masnahmen ist dabei nicht nur – und nicht einmal primar – die Reduzierung der Fehlzeitenquote. Vielmehr geht es um die Reduzierung arbeitsbelastender und krank machender Faktoren: Unzufriedenheit, permanent belastende Stressfaktoren und zunehmende Entfremdung von der eigenen Arbeitstatigkeit. Diese Phanomene fuhren nicht unmittelbar zu einem Ausfall durch Krankheit, sondern zunachst zu gestorten Arbeitsablaufen in Form von sowohl qualitativ als auch quantitativ kritischen Ergebnissen. Die medizinische und pflegerische Qualitat sinkt, Fehlerraten und Gefahren fur Mitarbeitende und Patienten steigen. Vor diesem Hintergrund entwickeln die Niels-Stensen-Kliniken seit nunmehr 4 Jahren ihr betriebliches Gesundheitsmanagement unter dem Label „AktiVerbund“. Nach einer Analyse der Istsituation und anschliesender Zieldefinition folgten die Konzeption der Masnahmen und deren Verankerung in der Unternehmensorganisation. Im Beitrag wird auf die inhaltliche Ausgestaltung der dargestellten Saulen, die sowohl auf Verhaltens- als auch Verhaltnisebene ansetzen, genauer eingegangen. Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren der Einfuhrung sowie erste Evaluationsergebnisse werden prasentiert. Der Beitrag verdeutlicht, dass BGM nicht als Allheilmittel fur organisationale Defizite gelten kann. Problemfelder bzw. Defizite in der Organisationseinheit, die mittelfristig gesundheitsbeeintrachtigende Wirkungen entfalten konnen, sind oftmals nur mit umfassenden organisationalen Veranderungsprozessen bzw. Restrukturierungen zu beheben. BGM schafft daruber hinaus Erwartungen: Die Einfuhrung eines systematischen Programms zur Erhaltung und Forderung der Gesundheit der Mitarbeitenden wird – einmal gestartet – nie beendet sein. Gesundheitsforderung ist schlieslich eine Aufgabe des Unternehmens, indem es Arbeitsmaterialien und Ablaufe entsprechend gestaltet, berat, Kreativitat und soziale Beziehungen fordert, Kommunikation und Werbung fur das Thema betreibt.
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