Alkoholabhängigkeit und riskanter Alkoholkonsum

2013 
Die Bedingungen und Folgen riskanten Alkoholkonsums und der Alkoholabhangigkeit Einzelner werden durch die Lebens- und Arbeitsbedingungen bestimmt und spiegeln sich in allen Lebensbereichen wieder. Der Pro-Kopf-Verbrauch reinen Alkohols hat sich seit Jahrzenten auf einem hohen Niveau eingependelt (2012: 9,6 l). 97,1 Prozent der erwachsenden Bevolkerung in Deutschland (ca. 48,6 Mio.) zwischen 18 und 65 Jahren, dem Zeitraum der Erwerbstatigkeit, trinken Alkohol. Eine diagnostizierte Alkoholabhangigkeit nach DSM IV haben 3,4 Prozent der Manner und 1,4 Prozent der Frauen in Deutschland, insgesamt etwa 1,3 Mio. Menschen. Hinzu kommen 2 Mio. Alkoholmissbrauchende (6,4 Prozent der Manner und 1,2 Prozent der Frauen). Je hoher der Bildungsstand, desto groser ist die Wahrscheinlichkeit eines regelmasigen Alkoholkonsums. Die indirekten Kosten wie Mortalitatsverluste bewerteter Arbeitszeit und bewerteter Nichtmarkttatigkeit, Arbeitsunfahigkeit, Fruhberentung und Produktionsausfalle durch Rehabilitation u. a. machen ca. 16,6 Mrd. € aus. Und uber 1 Mrd. € betragen Sachschaden alkoholbedingter Arbeitsunfalle in Betrieben. Bei jedem vierten bis funften Arbeitsunfall ist Alkohol im Spiel. Alkoholkranke fehlen zwei- bis viermal haufiger als die Gesamtbelegschaft. Alkoholbezogene Risiken konnen durch Suchtpravention und Suchthilfe im Betrieb gemindert werden. Die betriebliche Gesundheitsforderung, die Arbeitsplatzgestaltung und Produktionsablaufe sowie der Umgang mit Alkohol im Betrieb sind auf dieses Ziel auszurichten.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    18
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []