Revolution der Bildgebung in der Magenkarzinomdiagnostik

2002 
Der technische Fortschritt in der Medizin ermoglicht mit immer weniger Invasivitat Erkrankungen und deren Ausmas zu diagnostizieren. Beim Magenkarzinom verfugen wir uber nichtinvasive (CT), wenig invasive (Endosonographie) und invasive Diagnostik (Staginglaparoskopie) in Erganzung zur Routinediagnostik. Daher eignet sich dieses Krankheitsbild besonders zur Demonstration sowohl der Moglichkeiten als auch die Grenzen der modernen Diagnostik. Material:Im Zeitraum vom 01.07.1998 bis zum 01.07.2001 wurden in unserer Klinik 201 Patienten mit Magenkarzinomen operiert. Die praoperative Diagnostik entspricht den Vorgaben der AWMF-Leitlinien. Von den als optional bewerteten Untersuchungsverfahren wird bei uns routinemasig die Computertomographie des Abdomen und die Endo-Ultraschalluntersuchung vorgenommen. Basierend auf den Daten dieser Untersuchungen fuhren wir erganzend bei vermuteten fortgeschrittenen Tumoren (T3N +, T4) eine Staginglaparoskopie durch. Bestatigt sich der fortgeschrittene Tumorbefund, fuhren wir die Patienten befundbezogen einer neoadjuvanten oder palliativen Therapie zu. Bei Patienten, die einer Staginglaparoskopie unterzogen wurden, ergibt sich die Moglichkeit der unmittelbaren Bewertung der Zuverlassigkeit der weniger invasiven diagnostischen Verfahren. Ergebnisse:Im oben angefuhrten Zeitraum erfolgte eine Staginglaparoskopie bei 28 Patienten. Uber die Informationen der Sonographie, CT, Endoskopie und Endosonographie hinaus ergaben sich zusatzliche Informationen in 53% der Patienten (N = 15). Im Einzelnen fanden sich in 5 Fallen Lebermetastasen, in 7Fallen eine Peritonealkarzinose, bei 5 Patienten eine Lymphknotenmetastasierung und Organuberschreitung bei 4 Patienten. Ein diagnostisches Down-Staging ergab sich bei 2 Patienten. Wir sahen eine einzige Komplikation in Form einer nicht revisionsbedurftigen Nachblutung. Diskussion: Unsere Zahlen belegen, das trotz deutlicher Verbesserung der nichtinvasiv diagnostischen Moglichkeiten in einem hohem Prozentsatz wichtige Informationen verborgen bleiben. Derzeit ist die invasive Diagnostik des Magenkarzinoms bei vermutet fortgeschrittenen Fallen unvermeidbar, um ein adaptiertes Behandlungskonzept fur den Patienten zu etablieren.
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