EINFLUSS VON VERSCHIEDENEN ZEMENTSORTEN AUF DIE RISSBILDUNG IN ZEMENTSTABILISIERTEN SCHICHTEN

1995 
Ziel der Forschungsarbeit ist es, geeignete Zemente fuer die Herstellung von Zementstabilisierungen zu empfehlen, welche feine Haarrisse mit kurzen Schwindrissabstaenden erzeugen, damit die Schwindrisse - infolge spaeterer Temperaturschwankungen - nicht durch die bituminoesen Belage durchschlagen. Die Arbeit erfolgte in drei Etappen: In der ersten Etappe wurden hydraulische Bindemittel aus dem In- und Ausland im Labor untersucht. Dabei wurden Moertelproben mit Normsand gemaess SIA 215.001 hergestellt und das Schwindmass und der E-Modul gemessen. Daraus wurden die Schwindspannungen berechnet. Der Zementgehalt der Moertelproben betrug circa 450 kg/m3. Bei diesen Versuchen im Labor war der Einfluss des Zementes auf das Schwindverhalten deutlich erkennbar. In der zweiten Etappe wurden aus den gewaehlten Zementarten und dem Bodenmaterial von Filderen bei Zuerich Stabilisierungsproben (Stabiproben) hergestellt und ihr Schwindverhalten analog Etappe 1 untersucht. Die Stabiproben wiesen einen Zementgehalt von rund 100 kg/m3 auf. Die Messungen haben gezeigt, dass der Einfluss des Zementes auf das Schwindverhalten der Stabiproben aufgrund des verhaeltnismaessig niedrigen Zementgehalts weit geringer als bei den Moertelproben ist. Dieses Ergebnis war ueberraschend. Bei der dritten und letzten Etappe wurden sechs Versuchsfelder auf einer neuen Strecke in Filderen erstellt. Die 30 cm dicke Stabi-Schicht wurde mit sechs gewaehlten Zementen und dem anstehenden Boden unter gleichen Bedingungen einschichtig eingebaut. Die Oberflaeche der Stabi-Schicht wurde zwei Wochen lang beobachtet, anschliessend wurden die Schwindrisse eingemessen. Es hat sich gezeigt, dass alle sechs Versuchsfelder mehr oder weniger Schwindrisse mit Rissabstaenden von 5 bis 15 m aufwiesen. Das Versuchsfeld mit dem Zement Protego 3L HS hatte am wenigsten Risse. Nach der Rissaufnahme auf der Stabioberflaeche wurde eine 8 cm dicke bituminoese HMT eingebaut. Die Versuchsstrecke wurde anschliessend dem Bauverkehr freigegeben. Nach fast einem Jahr wurde die Versuchsstrecke zweimal von der oertlichen Bauleitung kontrolliert. Bei beiden Kontrollen wurden keine Risse auf der HMT festgestellt. Offenbar spielen der Einbauwassergehalt und die Feinanteile fuer das Schwindverhalten der Zementstabilisierung eine grosse Rolle. Hingegen ist der Einfluss der Zementart wegen des kleinen Gehaltes gering beziehungsweise nicht signifikant. Die Messung des Schwindmasses an Stabiproben mit acht verschiedenen Zementarten ergab nur geringe Unterschiede.
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