INFUSION VON SCHAUMSANDWICHLAMINATEN FÜR LEICHTFLUGZEUGE

2016 
Die Hersteller von Leichtflugzeugen fertigen seit den 1950-1960er Jahren Flugzeuge mit Faserverbundkunststoffen. Vor allem die Tragflachen, die als Schaumsandwichlaminate hergestellt werden, werden im Handlaminierverfahren gefertigt. Dies bietet den Vorteil einer flexiblen Fertigung und einer bisher ausreichenden Bauteilqualitat. Als nachteilig zeigt sich aber, dass die Laminierer standig den Emissionen der Harze ausgesetzt und der Porenanteil innerhalb der Laminate, verglichen mit Infusionslaminaten, relativ hoch ist. Dies ist bereits in den Jahren 1998-1999 im LuFo I Projekt „Technologieverbesserungen an Faserverbund-Strukturen der Allgemeinen Luftfahrt“ festgestellt worden. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass die Harzaufnahme bei den im Infusionsverfahren hergestellten Schaumsandwichlaminaten wesentlich hoher ist als beim Handlaminieren. Es wird jedoch nicht abschliesend begrundet, woher der Unterschied kommt. Aus diesem Grund wird im Verbundprojekt LuFo V-2 „General Aviation Booster“ (GeAviBoo) ein neuer An-satz zum Einsatz eines Infusionsverfahrens im Leichtflugzeugbau beim Deutschen Zentrum fur Luft- und Raumfahrt in Stade unternommen. Inhaltlich wird ein unkonventionelles Infusionsverfahren angewendet, dessen Augenmerk auf der Wiederverwendung von Infusionshilfsmitteln liegt. Somit kann ein groser Anteil an Fertigungsabfallen vermieden und die Herstellungskosten gesenkt werden. Auserdem werden Fertigungsparametern zur Trankung der Sandwichlaminate ermittelt. Bei der konventionellen Trankung solcher Laminate werden Locher innerhalb des Schaumsandwichkerns zur Synchronisation des ober- und unterhalb des Sandwichkerns fliesenden Harzes genutzt. Ein anderer Ansatz besteht in der Nutzung von gefrasten Kanalen im Sandwichkern. Bei beiden Vorgehensweisen wird jedoch zusatzliches Harz verwendet und daher steigt das Gewicht gegenuber den Handlaminaten additional an. Die geschickte Ausnutzung eines Temperaturgradienten uber den Sandwichkern kann hierbei zur Beeinflussung der Flies-fronten genutzt und uberschussiges Harz vermieden werden. Neben der Untersuchung von Fertigungsparametern wird zusatzlich ein Vergleich der mechanischen Kenn-werte von Hand- und Infusionslaminaten gezogen. Mit diesen ermittelten Kennwerten konnen die Strukturbauteile spater neu ausgelegt und der Gewichtszunahme, hervorgerufen durch die Harzaufnahme der Sandwichkerne, entgegengewirkt werden.
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