Gewichtsmanagement bei Adipositas und Gestationsdiabetes

2011 
Adipositas ist in den letzten Jahrzehnten weltweit zu einem epidemischen Problem geworden. Im gebarfahigen Alter zwischen 20 und 39 Jahren ist in Deutschland fast jede dritte Frau ubergewichtig und jede siebte adipos. Eine prakonzeptionelle Adipositas und eine im Verhaltnis zum BMI zu hohe Gewichtszunahme wahrend der Schwangerschaft lassen unabhangig voneinander das Komplikationsrisiko fur Mutter und Kinder signifikant ansteigen. Neugeborene ubergewichtiger und adiposer Schwangerer sind haufiger makrosom, mit einem erhohten Korperfettanteil bereits zum Zeitpunkt der Geburt und einem erhohten Risiko, im weiteren Lebensverlauf an Adipositas zu erkranken. Gleichzeitig ist Adipositas in der Schwangerschaft mit einem erhohten Risiko fur eine Vielzahl von Schwangerschaftskomplikationen wie Praeklampsie, Gestationsdiabetes oder Thromboembolie assoziiert. Um diesen Komplikationen vorzubeugen, sollte (idealerweise) eine prakonzeptionelle Gewichtsnormalisierung sowie eine Begrenzung der Gewichtszunahme im Rahmen der Empfehlungen des IOM angestrebt werden. Dies bedeutet, dass ubergewichtige Schwangere nicht mehr als 11,5 kg und adipose nicht mehr als 9 kg zunehmen sollten. Nach heutigem Kenntnisstand sollte den ubergewichtigen/adiposen Schwangeren eine gesunde, ausgewogene, fettmoderate Ernahrung mit bevorzugtem Verzehr von Obst, Gemuse und Vollkornprodukten empfohlen werden. Der Mehrbedarf an Energie wahrend der Schwangerschaft ist moderat und betragt ab dem zweiten Trimenon lediglich 250 kcal/Tag. Da aus den bisherigen klinischen Studien kaum konkrete Empfehlungen fur Ernahrung und Lebenstil bei ubergewichtigen und adiposen Schwangeren abgeleitet werden konnen, sind gut geplante Interventionsstudien dringend notwendig.
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