Antipsychotikaassoziierte motorische Symptome bei schizophrenen Psychosen – Teil 2

2019 
Pharmakotherapie bei schizophrenen Psychosen kann in seltenen Fallen mit folgenschweren antipsychotikaassoziierten Bewegungsstorungen einhergehen. Die zwei schwerwiegendsten Komplikationen der antipsychotischen Behandlung sind „antipsychotikaassoziierte katatone Symptome“ (AKS) und das „maligne neuroleptische Syndrom“ (MNS). Beide Konstellationen erfordern ein schnelles arztliches Handeln, allerdings kann die differenzialdiagnostische Abgrenzung eine Herausforderung sein. Therapeutisch sollte bei AKS (hier konzipiert als eine spezifische Unterform katatoner Symptome) ein Versuch mit Benzodiazepinen erfolgen; auch Memantine konnte hilfreich sein. In schweren pharmakorefraktaren Fallen kann eine Elektrokonvulsionstherapie (EKT) indiziert sein. Das MNS stellt eine lebensbedrohliche Konstellation dar, die haufig intensivmedizinisch behandelt werden muss. Die medikamentose Behandlung mit Benzodiazepinen, Bromocriptin, Amantadin, Dantrolen und/oder EKT hat sich als effektiv erwiesen. Nicht zuletzt fasst diese Ubersichtsarbeit auch die vorliegende Literatur zur Therapie genuiner katatoner Symptome zusammen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass diese klinischen Syndrome schnellstmoglich erkannt und behandelt werden mussen. Ihre Fruherkennung und Fruhbehandlung kann unter Umstanden lebensrettend sein und das spatere klinische Outcome gunstig beeinflussen.
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