Das Konzept Heidelberger Meilenstein-Kommunikation – die Kommunikation in der Krebstherapie stärken

2021 
Der Nationale Krebsplan empfiehlt bei der Behandlung von Patienten mit begrenzter Prognose neben der Kontinuitat der Versorgung auch spezialisierte Kommunikation und die fruhe Integration von Palliative Care (PC). Die Heidelberger Meilenstein-Kommunikation (HeiMeKOM) ist eine komplexe Intervention und beinhaltet strukturierte Gesprache im Arzt-Pflege-Tandem gemeinsam mit Patienten und Angehorigen zu Hochbelastungszeitpunkten im Erkrankungsverlauf. Prozesse und Ergebnisse von HeiMeKOM sollten evaluiert werden. In einem Multiphase-Mixed-Methods-Design wurden eine Evaluation mit folgenden Methoden durchgefuhrt: Interviews mit Pflegenden (n = 12), Fokusgruppen mit Arzten (n = 10) in Phase 1; eine Dokumentenanalyse der Verlaufsbogen (n = 302) sowie Interviews mit Patienten und Angehorigen von HeiMeKOM (n = 13) in Phase 2 und eine randomisierte Studie zu Unterstutzungsbedarfen (primares Outcome), Lebensqualitat, Angststorung und Depressivitat sowie Distress (n = 174) in Phase 3. Relevante Implementierungsfaktoren wurden in Phase 1 identifiziert und in Phase 2 berucksichtigt. Die qualitativen Interviews mit Patienten und Angehorigen zeigen, dass HeiMeKOM diese in ihrer Erkrankung hinsichtlich Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit des eigenen Lebens unterstutzt. Patienten mit HeiMeKOM-Intervention zeigten nach 3 Monaten weniger Unterstutzungsbedarfe (n = 52, M = 33,4, SD = 27,5) als Patienten der Kontrollgruppe (n = 50, M = 43,1, SD = 29,9; p = 0,033; Effektstarke: Cohens d = −0,0,37). Patientenorientierte Kommunikation im Sinne des HeiMeKOM-Konzepts ist im Praxisalltag umsetzbar und wirkungsvoll. Die nachhaltige Finanzierung von Gesprachen ist Voraussetzung, um die Kommunikationsbedarfe von Patienten mit limitierter Prognose erfullen zu konnen.
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