The interface of poverty, livelihoods, coping/survival Strategies and Child Trafficking in Rural Coastal Fishing Communities of Ghana

2012 
In den letzten Jahren hat das Thema Menschenhandel, insbesondere Kinderhandel, grose Beachtung in der Wissenschaft und Politik unter WissenschafterInnen und EntscheidungstragerInnen sowohl im nationalen als auch internationalen Kontext gefunden. Es herrscht Ubereinstimmung dahingehend, dass Armut einer der wichtigsten Faktoren ist, die zu Menschenhandel fuhren. Armut wurde grundsatzlich immer mit dem Zugang zu Vermogen und Veranderungen in Bezug auf Existenzgrundlagen und Uberlebensstrategien in unterschiedlichen Situationen in Verbindung gebracht. Dennoch wurde bis dato die sozio-okonomische Situation in landlichen Fischergemeinschaften in Ghana, wo Kinderhandel von groser Bedeutung ist, wenig beleuchtet. Mit der vorliegenden Studie soll diese Lucke gefullt werden. Der Schwerpunkt liegt auf kleinen Fischergemeinden im Ketu South District im Sudosten Ghanas, wo Menschenhandel ein lokales Problem darstellt. Genauer gesagt werden in dieser Arbeit die strukturellen Faktoren untersucht, die zu Armut und Verwundbarkeit fuhren, sowie die Strategien, die Individuen oder Haushalte einsetzen, um mit dem Kinderhandel umzugehen oder ihm entgegenzuwirken. Ein tiefgehendes Verstandnis dieser Problematik ist unumganglich, um Kinderhandel mit Hilfe entsprechender Interventionsmechanismen zu bekampfen. Fur die Sammlung von Primardaten und die Analyse wurden eine Kombination von Ansatzen zu livelihood, Menschenrechten und Fahigkeiten sowie qualitative und quantitative Methoden angewandt. Konkret wurden durch Haushaltsbefragungen in vier Gemeinden Informationen uber unterschiedliche Aspekte der Lebensgrundlagen von 238 Haushalten gesammelt. Daruber hinaus wurden 1) Tiefeninterviews mit SchlusselinformantInnen oder ExpertInnen, 2) vier Gruppendiskussionen bzw. Diskussionen am Dorfhauptplatz in jeder Gemeinschaft und 3) ein Feedback-Workshop mit Experten durchgefuhrt. Durch eine Datentriangulation wurden die unterschiedlichen Faktoren, die den Zugang zu Gutern und Kapital, Lebensgrundlagen und Ergebnissen/Ertragen sowie Umgangs- und Uberlebensstrategien, die zu Menschenhandel fuhren bzw. diesen verscharfen, dokumentiert. In der vorliegenden Studie wird gezeigt, dass rucklaufige Ertrage aus dem Fischfang sich negativ auf das Einkommensniveau vieler Haushalte in der behandelten Region ausgewirkt haben. Fur diese Haushalte ist Kinderhandel mit schwerer Armut verbunden, die direkt oder indirekt durch Marginalisierung und den Mangel an grundsatzlichen Fahigkeiten verursacht wird. Die Grunde dafur liegen in internen und externen Einflussen von neoklassischen Top-Down-Politiken und einem Mangel an Verantwortung seitens der Regierungsstellen. Es ist daher anzunehmen, dass die Ergebnisse und die Empfehlungen dieser Studie – Starkung von Autonomie und Eigenmacht (Empowerment) durch Menschenrechte – trotz ihrer regionalen Ausrichtung auf den Ketu South District auch daruber hinaus in einer breiteren Debatte zur Armutsbekampfung Gultigkeit haben und fundamental fur Entscheidungen und Einstellungen in Bezug auf Existenzgrundlagen im Kontext von Ressourcenmanagement in Kustengebieten sind.
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