Anisotropie der Rückstrahlung - Störfaktor oder Informationsquelle? Erörterung anhand des Beispiels "precision farming"

2000 
Bei der Auswertung von Fernerkundungsdaten wird die Anisotropie der Ruckstrahlung in der Regel als Storfaktor empfunden. Soll das Signal auf bio-geo-chemo-physikalischen Eigenschaften des Oberflachenelements zuruckgefuhrt werden, mussen die Anisotropieeffekte berucksichtigt werden. Dieses gilt insbesondere auch fur die Teilschlagbewirtschaftung, wenn Fernerkundungsdaten genutzt werden um den aktuellen Zustand der Feldfruchte teilflachenscharf zu beurteilen. Die korrekte Unterscheidung, von Wachstumsunterschieden ist in diesem Falle eine Grundvoraussetzung fur die teilflachenspezifische Ausbringung von Dungemitteln. In der heute ublichen fernerkundlichen Praxis werden Anisotropieeffekt entweder korrigiert oder umgangen. Der vorliegende Beitrag diskutiert die Auswirkungen der Anisotropie der Ruckstrahlung im Hinblick auf die Teilschlagbewirtschaftung. Ein Konzept wird vorgestellt, um diese physikalische Grundgrose des Reflexionskomplexes zusatzliche Informationen uber den Zustand der ackerbaulicher Flachen abzuleiten. 1 Einfuhrung Teilschlagbewirtschaftung wird derzeit im Zusammenhang mit den Bemuhungen zur Reduktion des Pestizid-, Dungemittel- und/oder Wassereinsatzes in der Landwirtschaft intensiv diskutiert. Eine Kernfrage im Bereich der Teilschlagbewirtschaftung ist, wie bzw. anhand welcher Informationen die Ausbringung der Dungemittel zu steuern ist. In diesem Zusammenhang wird der Fernerkundung eine Schlusselstellung zugesprochen. Zwei Methoden werden international operationell eingesetzt: die Steuerung anhand von Vorinformationen (Boden, Vorfrucht, Dungemasnahmen, etc.), optional erganzt durch die Kartierung von Teilschlagen uber Satellitendaten, (mapping approach) und die on-line Erfassung uber lokal am Schlepper montierte Systeme (on-line oder real-time approach). Beide Ansatze zeigen systemimmanente Schwachstellen. Der "mapping approach" ist nicht in der Lage z.B. Fruchtfolge- und/oder Bearbeitungseffekte, sowie Witterungseinflusse der gegenwartigen Vegetationsperiode zu berucksichtigen. Die ausschliesliche Beurteilung des Zustandes uber einen real-time Sensor fuhrt unweigerlich zu Problemen etwa in Bereichen in denen das Pflanzenwachstum durch die effektive Feldkapazitat eingeschrankt ist. Im DFG Gruppenvorhaben IKB Durnast wird ein Ansatz erprobt, der beide Verfahren in einem "real- time approach with map overlay" (Auernhammer et al., 1999) kombiniert und somit die jeweiligen Nachteile mit den Vorteilen beider Verfahren ausgleicht.
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