Untersuchungen an Sinnesorganen Allgemeine Vorbemerkungen

1949 
Wahrend bei den meisten der bislang ausgefuhrten Versuche der Studierende Vorgange beobachtete, die auserhalb von ihm vor sich gehen und sich vielfach irgendwie objektiv aufzeichnen lassen, oder doch, falls im Organismus sich vollziehend, in ihren Auswirkungen sichtbar gemacht werden konnen, steht er nunmehr Untersuchungen gegenuber, bei denen er zum grosen Teil Erscheinungen wahrzunehmen hat, die sich in. ihm selbst in Gestalt von Empfindungen oder Gefuhlen abspielen. Eine reiche Erfahrung hat gezeigt, das hierbei die Gefahr einer fluchtigen Durchfuhrung mancher Versuche gros ist. Unter anderem deshalb, weil der Versuchsleiter nicht immer eine objektive Kontrolle uber eine grundliche Ausfuhrung des einzelnen Versuches ausuben kann. Er ist mehr oder weniger auf die Angaben der Studierenden angewiesen. Es ist bei manchen davon eine mehr oder weniger energische Anregung notwendig, um zu erreichen, das die einzelnen Versuche so grundlich durchgefuhrt werden, das ihr Ausfall dauernder Besitz wird. Sehr erschwert wird vielfach die Durchfuhrung von Versuchen durch die Umgebung. Es ist fur den einzelnen Studierenden nicht ganz leicht, sich auf ein subjektives Erlebnis so vollkommen zu konzentrieren, wie es erforderlich ist, um z. B. bei der Auslosung von Sinnesempfindungen zu verwendbaren Ergebnissen zu gelangen, wenn im gleichen Raum zahlreiche Personen mit der Durchfuhrung von Versuchen beschaftigt sind1).
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