Zeitforschung als vergleichende Prozessanalyse. Die Verbindung von Qualitative Comparative Analysis und Einzelfallstudien für die Untersuchung zeitlicher Dynamiken

2020 
Die vergleichende Analyse von zeitlichen Dynamiken und Prozessen stellt eine Herausforderung fur die qualitative Sozialforschung dar. Die Analyse von Prozessen fokussiert sich zumeist auf Einzelfalle, um zeitliche Dynamiken und Muster zu ermitteln. Hingegen zielt die Qualitative Comparative Analysis (QCA) auf die Untersuchung sozialer Phanomene ab, indem die logischen Beziehungen der dafur relevanten Bedingungen fur eine mittlere Fallzahl verglichen werden. Der Aspekt Zeit wird hierbei zumeist nicht naher berucksichtigt. Ausgehend davon ermoglicht es die Kombination beider Ansatze, zeitliche Dynamiken und Prozesse vergleichend zu untersuchen. Wahrend QCA die Moglichkeit des strukturierten Fallvergleichs bietet und aquifinale Bedingungskombinationen zur Erklarung sozialer Phanomene ermittelt, erlaubt die Prozessanalyse, den kausalen Prozess zwischen Erklarungsbedingungen und Outcome anhand der Identifizierung sozialer Mechanismen in Fallen zu beschreiben.Dieser Beitrag diskutiert zwei Kombinationsmoglichkeiten: 1) das sogenannte Stufenprinzip, bei dem die einzelnen Methoden aufeinander aufbauen, um entweder typische Falle einer Losung naher zu betrachten oder um zu uberprufen, ob in einem Fall entdeckte Mechanismen auch auf andere Falle zutreffen. 2) Das sogenannte Parallelprinzip nutzt hingegen die Prozessanalyse als Kalibrierungsmethode fur QCA, um zeitliche Dynamiken direkt in die vergleichende Analyse zu implementieren.
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