Missbrauch in therapeutischen Beziehungen

2011 
Bereits der hippokratische Eid definiert die Einhaltung von Grenzen in der Arzt-Patient-Beziehung als Teil arztlichen Handelns: „…In alle Hauser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Ubeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Mannern, Freien und Sklaven…“. Spezifisch zum Thema Grenzen in der Arzt-Patient-Beziehung in der Psychiatrie ausert sich z. B. die Deklaration von Madrid der World Psychiatric Association 1996. Grenzuberschreitungen jeglicher Art in therapeutischen Beziehungen – nicht nur im Rahmen von Psychotherapien – sind ein ebenso relevantes wie tabuisiertes Thema. Es gibt kaum Moglichkeiten fur betroffene Patienten, angemessene therapeutische und juristische Unterstutzung zu finden. Eine Positionierung der Arzteschaft, v. a. der psychotherapeutisch tatigen Arzte, zu diesem Thema erscheint sehr wichtig. Neben einer Sensibilisierung sind Pravention, Entwicklung von Richtlinien zum Umgang mit Opfern und Tatern sowie Integration der Thematik in medizinische Ausbildung und offentlichen Diskurs wichtige Ziele.
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