Gemeindenotfallsanitäter als innovatives Einsatzmittel in der Notfallversorgung – erste Ergebnisse einer Beobachtungsstudie

2020 
Rettungsdienst und Notaufnahmen werden zunehmend durch nichtlebensbedrohlich erkrankte Patienten belastet. In England und den USA wurden zur Versorgung vor Ort bereits vor einigen Jahren Community-paramedic-Systeme etabliert. Auf diesen Konzepten basierend wurde ein an das deutsche Rettungswesen adaptierte System „Gemeindenotfallsanitater“ (G-NFS) entwickelt. Das Ziel des G‑NFS ist, eine unnotige Disponierung hoherwertiger Rettungsmittel zu reduzieren. Deskriptive Analyse der in den ersten 12 Monaten erhobenen Daten. Es handelt sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie auf Basis der Einsatzdokumentation im Jahr 2019. Es wurden 3703 Einsatzprotokolle ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 62,2 ± 24,7 Jahre. Bei 2186 (61,1 %) Patienten wurde die Behandlungsprioritat „0“ gewahlt, d. h.: Es lag keine Dringlichkeit der Versorgung vor. 2134 (59 %) Patienten benotigten kein weiteres Rettungsmittel, eine ambulante Versorgung vor Ort war ausreichend. Am haufigsten wurde den Patienten die Vorstellung beim Hausarzt (n = 1422, 38 %) sowie die Vorstellung in der Notaufnahme (n = 1222, 33 %) empfohlen. Aus Sicht der G‑NFS wurden 3058 (85 %) Einsatze von den Leitstellendisponenten richtig kategorisiert. Durch die gezielte Alarmierung der neu geschaffenen Ressource „Gemeindenotfallsanitater“ konnen Patienten ambulant vor Ort versorgt werden und folglich die Institutionen der Notfallversorgung entlastet werden. Im weiteren Projektverlauf ist zu untersuchen, was die Einsatzindikationen bei den 1480 (41 %) Einsatzen mit einer Nachalarmierung von Rettungsmitteln sind und wie die Einschatzung der Leitstelle verbessert werden kann.
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