Untersuchungen von Hammerschlag aus einer Schmiedeesse im römerzeitlichen Marmorsteinbruchrevier Spitzelofen in Kärnten, Österreich

2021 
Im romerzeitlichen Marmorsteinbruchrevier Spitzelofen in Karnten wurden bei archaologischen Ausgrabungen metallurgische Reste aus einer Schmiedeesse gefunden, die die Bearbeitung der Werkzeuge in unmittelbarer Nahe zum Steinbruch belegen. Aus einer holzkohlehaltigen Schicht wurden drei Korngrosenfraktionen von Hammerschlag gewonnen und untersucht. In allen Proben wurden die Eisenoxide Wustit (FeO), Magnetit (Fe3O4) und Hamatit (Fe2O3) nachgewiesen. In der feinsten Fraktion (0–0,5 mm) befanden sich eher gleichformige Hammerschlagpartikel neben groseren Anteilen an Kalzit (Marmor) und Quarz. In den groberen Fraktionen lag der Hammerschlag plattchenformig vor. In den Proben konnte neben den Eisenoxiden lokal auch Schlacke und metallisches Eisen nachgewiesen werden. Das Vorliegen von plattchenformigem Hammerschlag zeigt, dass dieser durch Verzunderung wahrend des Schmiedevorgangs entstanden ist und bei den verwendeten Schmiedetemperaturen die Schmelzpunkte von Gusseisen und Schlacke nicht erreicht wurden (T < 1150 °C). Fur die Nachbearbeitung von groben Bergbauwerkzeugen (Doppelspitzschlagel, Setzkeile usw.) war es vermutlich nicht notwendig, das gesamte Werkzeug auf Schmiedetemperatur zu erwarmen, sondern nur so weit, dass die gewunschte Verformung erreicht werden konnte.
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