"Das sicherste Land der Welt?": Zum Sicherheitsverständnis der privaten Sicherheitsindustrie in Japan

2017 
Private Sicherheitsfirmen in Japan sind trotz ihrer relativ jungen Geschichte und der seit Jahren andauernden wirtschaftlichen Schwierigkeiten ein stabiler Beschaftigungssektor, dessen Zahl an Angestellten mittlerweile die der Polizei ubersteigt. Als Sicherheitsindustrie besitzen sie somit eine wichtige Rolle bei der Vermittlung des Verstandnisses uber Sicherheit und Gefahren. Diese Arbeit untersucht, welche Vorstellungen von Sicherheit und Gefahren innerhalb des privaten Sicherheitssektors vorherrschen und durch welche Strategien diese legitimiert werden. Durch das Heranziehen theoretischer Uberlegungen der konstruktivistischen Tradition der Internationalen Politik im Sinne der securitization-Ansatze, insbesondere des Begriffes der riskification, wird durch eine kritische Diskursanalyse gezeigt, dass im Diskurs um Sicherheit des heutigen Japans vor allem das Betonen der Zusammenarbeit der Polizei mit privaten AkteurInnen Wichtigkeit besitzt. Das ‚klassische‘ Verstandnis nach der Art Max Webers, wonach der Staat das Monopol auf die legitime physische Gewaltausubung besitze, wird so im globalisierten und neoliberalen Kontext diskutiert und neu definiert. Diskursive Ereignisse wie die Dreifachkatastrophe im Nordosten Japans 2011 stellen einen bedeutenden Zeitpunkt fur dieses Verstandnis dar.
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