Globaler flexibilisierter Kapitalismus und prozessuale Intersektionalität: Die Veränderungen nach Geschlecht und Migration in den Berufsrängen in Deutschland

2020 
Der Kapitalismus macht gegenwartig weltweit eine Transformation durch und zugleich verschieben und differenzieren sich die intersektionalen Ungleichheiten nach Geschlecht, Klasse und Migration. Der Beitrag fasst zunachst wesentliche Veranderungen des Kapitalismus aus intersektionaler Sicht zusammen. Dann diskutiert er verschiedene Ansatze von Intersektionalitat und bringt das Konzept prozessualer Intersektionalitat ein, um die Veranderungen zu erfassen. Darauf werden in der ersten empirischen Langzeituntersuchung fur Deutschland die Veranderungen der beruflichen Ungleichheit nach Geschlecht und Migration von 1996–2011 untersucht. Wahrend um 1996 EinwanderInnen und einheimische Frauen aus Fuhrungspositionen weitgehend ausgeschlossen waren, waren 2011 mannliche Einwanderer mit deutschem Pass dort inkorporiert. Akademische Berufe und das berufliche Mittelfeld haben sich fur EinwanderInnen vor allem mit deutschem Pass geoffnet. Jedoch wird ein Drittel der Frauen mit auslandischem Pass aus Osteuropa und der Turkei in Einfacharbeit segmentiert. Geschlecht und Migration haben sich intern differenziert und wirken nun komplex in der Zuweisung von Ungleichheiten zusammen. Diese Veranderungen sollten in der Intersektionalitatsdebatte reflektiert werden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    34
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []