Die Ehe als Aufgabe, Erlebnis und Wert: Zusammenfassung und Ausblick

2003 
Eine paradoxe Entwicklung ist kennzeichnend fur die Situation der Ehe in der Gegenwartsgesellschaft. Erstmals in ihrer Geschichte stellt die Ehe seit einigen Jahrzehnten nicht mehr in erster Linie eine Zweckgemeinschaft zur Zeugung und Erziehung legitimer Nachkommenschaft oder eine Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft dar, sondern sie kann primar als eine personale Lebens- und Liebesgemeinschaft charakterisiert werden. Als solche kommt ihr eine wachsende Bedeutung fur die individuelle Identitatsbildung und -stabilisierung zu. Der personliche Ruckhalt in einer stabilen Paarbeziehung wird im Zuge voranschreitender gesellschaftlicher Individualisierungs-, Differenzierungs- und Pluralisierungsprozesse immer wichtiger. Nun fuhren aber die gleichen Modernisierungsprozesse auf der anderen Seite auch dazu, dass die Ehe in die gegenwartige gesellschaftliche Situation immer weniger hineinzupassen scheint. Lebenslange intime Paarbeziehungen stehen zunehmend im Widerspruch zu gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungstendenzen, und es scheitert deshalb auch eine stetig wachsende Zahl von Ehen.
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